Halsweh, Husten, Schnupfen & Co

Pflanzen helfen und stärken das Immunsystem

Halskratzen, Husten, laufende Nase, Gliederschmerzen! In der kalten Jahreszeit steigt die Häufigkeit von Erkältungskrankheiten. Werden sie aber durch Viren ausgelöst, so helfen die vom Arzt vielleicht verordneten Antibiotika meist gar nicht gegen die Erkältung, sondern steigern das Risiko von Nebenwirkungen und machen Patienten langfristig sogar gegen Antibiotika resistent. Als echte und wirksame Alternative sind daher pflanzliche Arzneimittel angebracht. Bei einer Erkältung kommt es zur akuten Infektion der Schleimhaut von Nase und Nasennebenhöhlen, Hals und Bronchien. Erste Anzeichen sind Halsschmerzen und Schluckbeschwerden, gefolgt von Schnupfen. Weitere mögliche Beschwerden sind Kopf- und Gliederschmerzen, Mattigkeit, Abgeschlagenheit, Fieber und Husten. Bei unkomplizierten Verläufen heilt eine Erkältung meist innerhalb von neun Tagen aus.

Antibiotika falsch

Obwohl Erkältungen in 70 Prozent der Fälle durch Viren ausgelöst sind, stehen Antibiotika-Therapie in vielen allgemeinmedizinischen Arztpraxen immer noch an der Tagesordnung. „Die Zahl der Fehlverordnungen ist hoch. Diese liegt bei etwa 60 Prozent“, warnt das Deartment für Pharmakognosie an der Universität Wien. Die Folge ist eine steigende Sterberate und Kosten für das Gesundheitssystem durch resistente Keime, meint man dort.

Pflanzen helfen

Zur Behandlung von Erkältungserkrankungen steht eine breite Palette zugelassener pflanzlicher Arzneimittel zur Verfügung. Je nach Pflanzenart finden sich darin entzündungshemmende, antibakterielle, antivirale, schleimverflüssigende, reizmildernde Stoffe. Manche Pflanzen unterstützen auch das Immunsystem. Hier eine Auswahl von Pflanzen mit nachgewiesenermaßen positiven Effekten bei Atemwegsinfekten:

  • Eucalyptus: Ist ein traditionelles pflanzliches Arzneimittel zur Linderung von Husten. Es wird bei Erkältungskrankheiten der Luftwege eingesetzt. Klinischen Studien bestätigt die Wirksamkeit eines Kombinationspräparates aus ätherischen Ölen von Eukalyptusöl, Süßorange, Myrte und Zitrone bei Bronchitis und Schleimhautentzündung der Nase.
  • Thymiankraut (Thymi herba): Die Wirkung reicht von krampflösend, antibakteriell und antiviral bis zu entzündungshemmend.
  • Spitzwegerich (Plantago lanceolata): Die enthaltenen Polysaccharide, bilden eine Schutzschicht auf der Schleimhaut. Im Vordergrund steht die Linderung des Hustens.
  • Eibischwurzel (Althaeae radix): eignet sich zur symptomatischen Behandlung von Schleimhautreizungen im Mund- und Rachenraum und damit verbundenem trockenen Reizhusten.

 Für Kinder: „Eine besonders gut untersuchte Pflanze ist die südafrikanische Kapland-Pelargonie (Pelargonium sidoides)“, so Prim. Peter Voitl, Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde, ärztlicher Leiter des Ambulatoriums für Kinderonkologie in Wien 22. Der Pflanzenextrakt wirkt antiviral, antibakteriell sowie schleimlösend. So werden das Anhaften und Eindringen von Bakterien in den Atmungstrakt gehemmt. Und das Extrakt der Kapland Pelargonie wirkt auch gegen die häufigsten viralen Erreger von Atemwegsinfekten wie Influenza-Viren, Corona- und Rhinoviren.

Text und Foto: Gerhard Krause