Arbeiten trotz Pension
Arbeiten trotz Pension: 80 % der Über 50-Jährigen möchten weiterarbeiten!
In Österreich sind rund 800.000 Erwerbstätige zwischen 55 und 64 Jahre alt. 80 Prozent von ihnen wären bereit, über das Regelpensionsalter hinaus zu arbeiten!
Diese Daten gehen aus einer aktuellen Umfrage mit 3000 befragten Personen der Recruiting-Agentur „Stepstone“ hervor. 34 Prozent der Befragten würden demnach „definitiv“ weiterarbeiten, wenn sie die Möglichkeit dazu bekämen. 19 Prozent sagen „wahrscheinlich, ja“ und 27 Prozent kommt es auf die Rahmenbedingungen an, wie etwa flexible Arbeitszeiten. Damit wären 80 Prozent der künftigen Pensionisten als potenzielle Arbeitskräfte verfügbar. Zwei Drittel der Befragten über 50 sagen, dass dafür allerdings die Erwerbstätigkeit in der Pension steuerlich besser gestellt werden müsste.
Arbeitskräfte-Pool
„In sechs Jahren wird es knapp eine halbe Million mehr Menschen im Pensionsalter als unter 20-Jährige geben. Arbeitgeber müssen daher umdenken. Unternehmen, die sowohl jüngere als auch ältere Arbeitskräfte gewinnen können, verschaffen sich einen wichtigen strategischen Vorteil auf einem zunehmend umkämpften Arbeitsmarkt“, so der Arbeitsmarktexperte Nikolai Dürhammer, Geschäftsführer von Stepstone Österreich. Ein besonderer Wunsch der meisten Neo-Pensionisten wäre freilich eine kürzere Arbeitszeit. Von etwa 25 Stunden pro Woche und das für etwa 5 weitere Jahre, in denen sie ihre langjährige Erfahrung zum Wohle des Unternehmens einbringen könnten.
Altersdiskriminierung
Einer von zehn Bewerbern in Österreich gibt an, in einer Bewerbung schon einmal altersbezogene Angaben weggelassen zu haben. Weitere 7 Prozent haben ihr Alter sogar leicht verändert. „Geburtsdatum, Ausbildungsstart und Familienstand werden demnach entfernt oder verändert, um Diskriminierung zu vermeiden und um wenigstens eine Antwort zu bekommen“, so ein Studienteilnehmer. Jobsuchende über 50 wollen auf diese Weise vermeiden, in stereotypische Rollen gedrängt zu werden, wie etwa überqualifiziert. Junge Bewerber unter 34 entfernen oder verändern altersbezogene Informationen hauptsächlich aus der Sorge, als unterqualifiziert, wahrgenommen zu werden (25 %). „Ich wollte nicht als zu jung für die Verantwortung angesehen und anhand meiner Fähigkeiten und nicht meines Alters beurteilt werden“, so eine Studienteilnehmerin. Aber auch den Jüngeren geht es darum, nicht in stereotype Rollenbilder gedrängt zu werden (24 %) und sich der Unternehmenskultur anzupassen (22 %).
Text: Gerhard Krause #krausegedanken
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