Motorrad-Tour durch die franz. Alpen

Unser Leser Gerhard hat uns diesen Reisebericht geschickt:

11 Tage mit dem Motorrad und 2 Freunden in den französischen Alpen unterwegs. Mit dem Schlafwagen von Wien nach Feldkirch und dann täglich zwischen 250 und 300 km mit dem Motorrad, es waren wirklich beeindruckende Erlebnisse.

Von Feldkirch ging es über den Schusterpass in die Schweiz. Station am Grimsel Pass, hier wurde wir über die zu erwartenden Preise vertraut gemacht – Ein Glas Wasser € 4,– (!!!). Ende der ersten Etappe war im Schweizer Visp, Abendessen € 46,– für ein Fondue und ein paar „Humpen“ (= großes Bier, Stange = kleines Bier).

Die Kreditkarte hatten wir dabei, und wenn man Urlaub in der Schweiz oder dann weiter in den französischen Alpen machen möchte, muss man eben mit hohen Preisen rechnen.

Von Visp fuhren wir über den Großen San Bernadino, einen Kreisverkehr nach dem Anderen, was ein wenig mühsam war, aber danach – EINE REISE WERT – 10 Grad am San Bernadino, welcher auf der italienischen Seite schöner und besser zu fahren war . Wunderbare Aussicht. Ende von dieser Etappe Val d’Isere in Frankreich. Übernachtung im Hotel Le Fornet – ist sehr empfehlenswert, es gibt in diesem Hotel nur leider kein Abendessen. Also mit dem Taxi ins Zentrum, Abendessen in einem netten Lokal Weinfondue inkl. ein paar Gläser Wein € 50,– (!).

Von Val d’Isere ging es über den Berg Col De I’seran, weiter nach Col Du Telegraphe – extrem viel Verkehr, und auch viele Radfahrer, Übernachtung in Urage-les-Bains.

Am nächsten Tag dann, einer der schönsten Biker-Tage von dieser Tour, langgezogene Kurven, ein paar enge Kurven, vereinzelte Spitzkehren – Bikerherz was willst du mehr! Herrliche Aussichten, wunderbares Wetter. Übernachtung in Saint-Disdieren-Devoluy, im Hotel La Nevrette. Bei der Zimmervergabe wurden wir als „1-Tages-Gäste“ nicht bevorzugt. Sehr kleine Zimmer, kleine Dusche mit Vorhang – na ja, nicht berauschend.

Der nächste Tag, Kurve folgt Kurve, wir fahren bis Col de la Davolle, im Hotel L’Avenue übernachten wir. Es gibt hier keine Speisekarte, das servierte Essen war aber hervorragend.

Am nächsten Tage geht es durch die Verdon Schlucht. Was uns hier sehr auffällt, dass hier alles sehr ausgetrocknet ist, Regen gab es hier schon lange nicht mehr. Es ist extrem heißt, bis zu 35 Grad.

Wir werden hier auf die „Grandes Alpes“ angesprochen und aufgeklärt:

Sie gehört wie die Dolomiten zum Pflichtprogramm eines jeden Bikerlebens: die „Route des Grandes Alpes“. Sie verbindet die französische Haute-Savoie mit allen namhaften Pässen der Seealpen, sie schwingt durch die Haute-Provence bis zur Küste der legendären Cote d’Azur. Sie verspricht Kurvengenuss auf vielen Hundert Kilometern – und sie hält dieses Versprechen …

Nach einem Check unserer Tour konnten wir feststellen, dass wir viele Berge und Pässe der Tour Grandes Alpes in unserem Programm haben

Dann ein Tag Pause – wir fahren durchs Zentrum vom Annot, ein wenig Sightseeing und Faulenzen.

Start am nächsten Tag im Annot, ein kleiner „Verfahrer“, aber dann doch bei herrlichem Wetter die Krönung dieser Tour Col de la Bonette – Col de Vars – Col Du Glibier – Col Du Telegraphe. Nicht beeindruckend war das Hotel Saint-Georges. In Saint Jean de Maurienne. Auch die Essensempfehlung war „not the yellow of the egg“

Abfahrt bei leichtem Regen, dann ging es wieder über sehr schöne kurvige Straßen nach Martigny Ville in der Schweiz, hier blieben wir dann auch über Nacht im Hotel Boutique Hotel. Wunderschöne Zimmer, perfekte Küche.

Der nächste Tag war der wahrscheinlich schwächste Tag der ganzen Biker-Tour. Passo della Novena, der kleine San Barnadino sind noch ok, der Splüngenpasse ist DIE Enttäuschung der Tour. Ende dieses Tages Prata in Italien, das mit Abstand billigstes Hotel – aber bei weitem nicht das Schlechteste – Agriturismo Al Palaz.

Am letzten Tag konnten wir die geplante Route nicht fahren, aufgrund eines Bergsturzes in Bondo (Schweiz). Es ging dann eher ruhig und zügig über die letzten Pässe nach Feldkirch zum Zug. Wir mussten ja den Zug um 22.27 Uhr erreichen, wollten vorher noch eine Kleinigkeit essen – das Bahnhofsrestaurant ist keine Empfehlung wert.

Die Tour war wirklich ein Erlebnis, wunderschöne Landschaften, beim nächsten Mal wird keine Zugfahrt nach Hause gebucht,

Fazit: nur wer die franz. Alpen noch nicht gefahren ist, ist von Südtirol begeistert.

 Text und Fotos: Gerhard Pöschmann

Fragen an Gerhard Pöschmann über seine Facebook-Seite