Traumreisen Nr. 1

Martinique und Guadaloupe locken: Die Planung für die nächste Traumreise kann jetzt beginnen.

Ein Stück Europa in der Brandung der Karibik

Auch wenn man derzeit nicht reisen kann, es zahlt es sich aus, schon jetzt eine Reise an ein echtes Traumziel zu planen und im Geist im Detail vorzubereiten. Umso schöner wird dann das Erlebnis, wenn die weltweite Corona-Pandemie endlich niedergerungen ist und man seine Träume realisieren kann. Etwa wenn das Reiseziel „Karibik“ heißt und man dort noch dazu den Vorteil genießt, dass man die EU nicht einmal verlassen muss und die Restaurantrechnung ohne das übliche Umrechnungschaos ganz einfach in Euro bezahlen kann. Wo es dies alles gibt? Auf den weißen Palmenstränden der Karibikinseln Martinique und Guadeloupe! Beide gehören zu Frankreich und damit zur EU. Die „Traumreise“ kann beginnen…

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Martinique Foto © Gerhard Krause

Was einem erwartet

Tropische Pracht, französisches Flair. Die französischen Antillen punktet mit einer exotisch-grünen Kulisse, mit weißen Traumstränden und einer Küche aus karibischer Leichtigkeit und der üblichen Raffinesse à la France. Inseln locken überall in der Welt mit Besonderheiten. Wenn sie sich den Besuchern aber dann auch noch in einer besonders reichhaltigen und exotischen Pracht präsentieren, dann befindet man sich in der Karibik.

Wenn dann noch höchste europäische Qualität zu durchaus moderaten Euro-Preisen hinzukommen, denn hat man den Urlaub in Martinique oder Guadalupe gebucht. Rund 8000 Kilometer von daheim entfernt und dennoch in der EU unterwegs, das hat Flair. Wegen der ständigen wehenden angenehmen Passat-Briese wird das Eiland auch „über dem Winde“ genannt. Das ganze Jahr über kann man hier einladende Temperaturen um die 26 Grad erleben und ein fast ebenso warmes Meer genießen. Und so nebenbei wird einem die wechselvolle Geschichte der geheimnisvollen Karibik näher gebracht. Womit eine persönliche Entdeckungsreise beginnen kann…

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Martinique und Guadaloupe Foto © Gerhard Krause

Geschichte der Inseln

Martinique wurde von Christoph Kolumbus auf seine 4. Reise in die Neue Welt um 1502 entdeckt. Sie war von Indianern der Karibik bewohnt, welche die Urbevölkerung der Arawaks davor vertrieben hatten. Martinique hieß bei diesen „Blumeninsel“ (Madinina). Dieser Namen wurde 1635, als die Inselgruppe zu einer französischen Kolonie aufstieg, sprachlich angepasst. 1946 wurde Martinique ein Département mit französischer Verwaltung. Die administrative Hauptstadt und die Wirtschaftsmetropole nennt sich Fort-de-France und ist auch Sitz der Präfektur.

Die Insel wird der Gruppe der Kleinen Antillen zugerechnet. Sie werden im Osten vom Atlantischen Ozean und im Westen vom Karibischen Meer umspült und zählen dennoch zu einem vollwertigen Teil der Europäischen Union. Nur 120 Kilometer entfernt liegt das französische Département Guadeloupe. Eigentlich ein Archipel aus sieben Inseln im azurblauen Meer der Karibik. Guadeloupe mit den Inseln Grand-Terre und Basse-Terre – nur durch einen schmalen Meeresarm voneinander getrennt – wird wegen des Aussehens auch „Schmetterlingsinsel“ genannt die von traumhaften Stränden umgeben ist.

Auf Grande-Terre befinden sich schöne weiße Sandstrände und die meisten Hotelanlagen. Basse-Terre ist mit riesigen Bananenplantagen und Zuckerrohrfeldern bedeck, weist aber auch zahlreiche und zum Teil versteckte, wunderschöne Badebuchten auf. Im Herzen der Insel liegt ein aktiver Vulkan inmitten eines großen und sehenswerten Nationalparks.

Erinnerungen an die Sklaverei

Die Bevölkerung der französischen Antillen ist zu 90 Prozent afrikanischer und afrikanisch-indischer Herkunft. Europäischer Herkunft sind nur etwa 5 Prozent der Bevölkerung. Im Osten haben sich auch einige Menschen indischer und chinesischer Herkunft niedergelassen. Alle auf Martinique geborenen Weißen, die von der kolonialen Oberschicht abstammen, werden Béké genannt. So wie etwa auch die damalige französische Kaiserin Josèphine, die Ehefrau von Napoleon, die im Osten von Trois Ilets 1763 geboren worden ist. Heute noch ist ihr Geburtshaus als Musèe de la Pagerie voll mit Erinnerungsstücken der Kaiserin. Aber auch zahlreiche Erinnerungsstücke an die Habsburger können hier entdeckt werden.

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Geburtshaus von Kaiserin Josephine Foto © Gerhard Krause

Die Békés lassen sich auf etwa 30 Familien zurückführen und zählen heute etwa 2.600 Personen. Alle auf Martinique geborenen, sowohl Weiße als auch Schwarze, werden Kreolen genannt. 85 Prozent der Bevölkerung sind römisch-katholisch.

Entdeckungsreise

Mit diesem Grundwissen ausgestattet, kann die karibische Entdeckungsreise beginnen. Etwa  auf Martinique in der kleinen Bucht bei Carbet. Hier ist Christoph Columbus am 15.Juni 1502 bei seiner 4 Reise in die Neue Welt vor Anker gegangen. Jede Menge Details darüber gibt es im eindrucksvollen Museum im Fort Napoleon auf dem Inselgrüppchen Les Saits vor Guadalupe zu bewundern. Man erreicht das Fort mit einem PS-starken Schnellboot in wenigen Minuten. Vorbei an den Jachten und Segelbooten des europäischen Jet-Sets.

Im Museum erfährt man alles über die kannibalischen Indianer, die spanischen Eroberer, über listige und brutale Piraten, die mit ihren Leuchtfeuern Handelsschiffe anlockten, um sie auszurauben. Und schließlich wird über die kolonialisierenden Engländer und Franzosen berichtet, die sich gegeneinander kämpfend in der Herrschaft abgewechselt haben.

Auf Schritt und Tritt aber entdeckt man hier aber auch die tiefen und blutigen Spuren der Sklaverei. Ob in den berühmten Rum-Destillerien von Saint James oder Depaz, oder den riesigen Bananen-oder Zuckerrohr-Plantagen. Rund 60.000 Sklaven sind von Afrika per Schiff auf die Atollen gebracht worden, um hier unter unmenschlichen Bedingungen Sklavenarbeit zu verrichten. Ihre Nachfahren stellen heute die Mehrheit der Bevölkerung. Sie sprechen neben Französisch-Kreolisch auch eine eigene Sprache deren sie sich bedienten, um untereinander trotz ständig wechselnder Herrscher, ihre geheimen Botschaften verbreiten zu können. Die Plantagenbesitzer hatten von der Bedeutung der Wörter oft keinen Schimmer.

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Rum Destillerie Foto © Gerhard Krause

Naturwunder

Neben historischen Offenbarungen sind es besonders die geradezu üppig wuchernden Sehenswürdigkeiten der Natur, die es auf den Inseln zu bewundern gibt. Etwa die eindrucksvollen Mangroven-Wälder an der Küste der Halbinsel Caravelle. Die im Salzwasser wild verzweigten Pflanzen sind der beste Schutz gegen Tsunami-Gefahren. In unmittelbarer Umgebung wachsen aber auch Bäume, deren Früchte hochgiftig sind und die bei der kleinsten Berührung schwere Verbrennungen verursachen. Unmittelbar neben dem Naturschutzgebiet liegt das Chateau Dubuc, die Schmugglerzentrale des höchst erfolgreichen Freibeuters und Sklavenhändlers Dubuc.

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Cascade im Nationalpark Foto © Gerhard Krause

Insel-Gastronomie

Als empfehlenswerte Entdeckungsreise gilt auch jene in das Reich der erlesenen Insel-Gastronomie. Im ehemaligen Landsitz mit prächtiger Aussicht bietet das Romantikhotel des Monsineur Rosemain nahe Saint Aubin beste französische Küche mit karibik-Flair. Auf der erlesenen Speisekarte stehen zu gehobenen Preisen etwa köstliche Tiefsee-Doraden, gewaltige Langusten oder das verführerische Lamm auf Banane.

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Frühstückspavillon Foto © Gerhard Krause

Zu den Preisen selbst: Gezahlt wird in Martinique und Guadalupe natürlich in Euro und das etwa im europäischen Niveau. Für eine Mahlzeit in einem billigen Restaurant werden im Schnitt 12 Euro verlangt, in guten Restaurants verrechnet man für ein 3-Gänge-Gericht 30 bis 50 Euro. Für einheimisches Bier (durchaus empfehlenswert) verlangt man 5,10 Euro, für einen Espresso 1,40 Euro. Übernachtet man bei den Rosemains, dann im absoluten Luxus ab etwa 150 Euro in Zimmern, die nicht nach Nummern sondern allesamt nach Opern benannt wurden.

Der Verdauungsspaziergang kann dann im nahen Bananenmusem in der Blumenstadt Sainte Marie unternommen werden. Dort wird man dann auch auf die coocing banans stoßen, die als Beilage zum Fleisch, wie Kartoffeln zubereitet werden.

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Fisch mit „coocing bananas“ Foto © Gerhard Krause

Die Bananen- Ananas- und Zuckerrohrplantagen breiten sich in der Inselgruppe bis zum Hochland aus. Den hohen Norden Guadalupes überzieht am Fuße des Vulkans Saufriere der Montagne Pelèe ein prächtiger Regenwald die Berglandschaft mit einer üppigen Vegetation. Hier wachsen auch außergewöhnliche Pflanzen, welche die Sklaven zu Heilzwecken verwendet hatten. In der Savanne der Sklaven bei Trois Ilets gibt der Museumsverwalter Gilbert Larose einen Einblick in das harte Leben der Sklaven, die hier im Jahre 1848 unter Victor Soelcher freigelassen worden waren. Mit der Ernte der Heilpflanzen hatte sie damals ihr Überleben gesichert.

Diamant-Felsen

Die fruchtbaren Ebenen der beiden Inseln beherrschen Plantagenfelder. Dazwischen locken jedoch traumhafte weiße Strände, wie etwa in Saint Anne oder in Grand Anse, wo ein steinernes Monument an 110 ertrunkene Sklaven nach einem Schiffsuntergang erinnert. Mit dem Blick auf den eindrucksvollen Le Diamant-Felsen. Ganz in der Nähe liegt die nach Jacques Cousteau benannten Unterwasser-Welt bei Malendure. In Saint Pierre, Martiniques einstiger Hauptstadt, kann man auch ein Vulkan-Museum bewundern. 1902 hatte sich hier ein gewaltiges Erdbeben ereignet bei dem 30.00 Menschen starben. Überlebt hat damals nur ein Häftling hinter den dicken Gefängnismauern. Die Ruinenbruchstücke der Kathedrale sind immer noch im Freien zu besichtigen. Im Museum zu bewundern ist eine im heißen Aschenregen geschmolzene Kirchenglocke.

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Geschmolzene Glocke Foto © Gerhard Krause

Hotelangebot

Auf den Inseln locken hunderte Hotel- und Bungalowanlagen die Gäste an. Je nach Brieftasche und den persönlichen Vorlieben kann hier nach Laune gebucht werden. Bestens versorgt wird man etwa auch im 4*-Hotel Bakoua in Trois Ilets, aber erst ab rund 234 Euro im Zweibett-Zimmer. Dafür in toller Lage mit schöner Aussicht auf For de France und einem schönen privaten Sandstrand mit Sonnenliegen für Hotelgäste im Palmenpark. Die Zimmer sind geräumig, die Einrichtung nobel und die Betten hervorragend. Das Frühstück ist gut und reichlich. Bars und ein Restaurants befinden sich natürlich im Hotel.

Pauschalreisen

Die Angebote reichen derzeit von günstigen Pauschalreisen inklusive Flug und Mietwagen mit 7 Übernachtungen der Junior Suite und Frühstücksbuffet um 1.300 Euro pro Person im Hotel Cap Est Lagoon Ressort & Spa bis zu 7 Tage mit Halbpension im Standard Doppelzimmer um 1.700 Euro im Hotel Bamboo. Individuelle Reisen sind über fast alle Reiseportale auch in höheren Kategorien buchbar.  

Text: Gerhard Krause 

Beitragsfoto: www.123rf.com  Sezer özger

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