Jüdisches Museum Wien

Das Jüdische Museum Wien ist ein bedeutendes kulturelles Zentrum, das die Geschichte, Kultur und Traditionen der jüdischen Gemeinschaft in Österreich präsentiert. Das Museum wurde 1988 eröffnet und besteht aus zwei Standorten in Wien.

Palais Eskeles

Das Hauptgebäude des Museums befindet sich im Palais Eskeles, einem historischen Gebäude im Herzen von Wien. Hier wird die umfangreiche Dauerausstellung „Unsere Stadt!“ präsentiert, die die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Wien von den Anfängen im Mittelalter bis zur Gegenwart erzählt. Die Ausstellung umfasst Exponate wie historische Artefakte, Dokumente, Fotografien und multimediale Installationen, die die Besucher in die vielfältige jüdische Kultur eintauchen lassen. 

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Eintrittskarte in das Jüdische Museum Wien Foto © Gabriele Czeiner

Zweiter Standort

Ein weiterer wichtiger Standort des Museums ist das Museum am Judenplatz, das sich dem Gedenken an den Holocaust und der Erinnerung an die österreichischen jüdischen Opfer widmet. Hier befindet sich auch ein archäologischer Park, der die mittelalterliche jüdische Gemeinde von Wien zeigt.

Das Jüdische Museum in Wien organisiert regelmäßig temporäre Ausstellungen zu verschiedenen Themen, darunter Kunst, Geschichte, Religion und zeitgenössische jüdische Kultur. Es bietet auch ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm, das Vorträge, Konzerte, Filmvorführungen und Workshops umfasst.

Jüdische Kultur

Das Museum hat sich zum Ziel gesetzt, die jüdische Kultur und Geschichte einem breiten Publikum zugänglich zu machen und den interreligiösen Dialog zu fördern. Es dient als Ort der Bildung, Reflexion und Begegnung und lädt Besucher ein, die Vielfalt und Bedeutung der jüdischen Gemeinschaft in Wien und darüber hinaus zu erkunden.

Das Jüdische Museum in Wien ist ein lebendiger Ort des kulturellen Austauschs und der Erinnerung, der Besuchern einen Einblick in die reiche jüdische Geschichte und Kultur in Österreich bietet.

Maria Austria

Zur aktuellen Ausstellung „Focus! Jetzt! Maria Austria – Fotografin im Exil“. 

Maria Austria war eine österreichische Fotografin, die am 27. März 1915 in Karlsbad geboren wurde und am 10. Jänner 1975 in Amsterdam, Niederlande, verstarb. Ihr bürgerlicher Name war „Marie Karoline Oestreicher“. Sie ist vor allem für ihre Arbeit als Dokumentarfotografin bekannt. 

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Stilleben 1933 bis 1937 Foto © Gabriele Czeiner

Ab dem Sommer 1933 lebte sie in Wien und begann eine dreijährige Ausbildung zur Fotografin an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt Wien, Abteilung Photographie und Reproduktionsverfahren, einschließlich eines Praktikums von Februar 1934 bis Juli 1935 im Wiener Fotoatelier Willinger in der Kärntnerstraße. Sie schloß mit „Sehr Gut“ ab und danach wurde sie freie Fotografin. Sie besuchte und fotografierte avantgardistische Theaterinszenierungen und fand Anregungen in den Kreisen linker Künstler und Theaterleute und um den Wiener Naschmarkt. Der Naschmarkt hat schon was Besonderes auch heute noch!

Emigration

Austria emigrierte 1937 von Deutschland nach Amsterdam, um der nationalsozialistischen Verfolgung zu entkommen. Dort begann sie ihre Karriere als Fotografin und spezialisierte sich auf Porträts, Dokumentarfotografie und Reportagen. Sie fotografierte oft das Leben der Menschen in Amsterdam und dokumentierte auch das kulturelle Leben der Stadt, auch hier wieder insbesondere die Theater- und Tanzszene.

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Peter Ustinov, London 1948, ein Porträt von Maria Austria Foto © Gabriele Czeiner

Maria Austria arbeitete eng mit bedeutenden niederländischen Künstlern und Schriftstellern zusammen. Ihre Fotos erschienen in Zeitschriften, Büchern und Ausstellungen. Sie war eine der ersten Fotografinnen in den Niederlanden, die die 35-mm-Kleinbildkamera verwendete und damit Mobilität und Flexibilität in der Fotografie erreichte.

Besonders bekannt wurde Maria Austria für ihre einfühlsamen Porträts von Kindern. Sie hatte die Fähigkeit, die natürliche Ungezwungenheit und Authentizität ihrer jungen Modelle einzufangen. Ihre Kinderporträts sind bis heute für ihre einfache Schönheit und emotionale Tiefe bekannt.

Maria Austria war eine wichtige Persönlichkeit in der niederländischen Fotografie des 20. Jahrhunderts. Ihre Arbeiten werden in renommierten Museen und Sammlungen ausgestellt und sind ein wertvolles Erbe der Fotokunst.

Und diese wunderbare Fotografin ist jetzt im Jüdischen Museum Wien, in der Dorotheergasse zu sehen. Für Fotoliebhaber ist diese Ausstellung sehr, sehr empfehlenswert! Und es zeigt WIEN braucht ein Fotomuseum!

Text + Beitragsfoto: Gabriele Czeiner

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Das Jüdische Museum Wien ist ein kulturelles Zentrum, das die Geschichte, Kultur der jüdischen Gemeinschaft in Österreich präsentiert.
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