Cannabis als Medikament

Cannabis als Medikament und damit verbundenen Gefahren

Seit der Ankündigung der Deutschen Bundesregierung, dass im kommenden Jahr die Teillegalisierung von Cannabis offiziell werden wird, ist die Diskussion über die Hanfpflanze wieder in aller Munde. Und seit der überaus populistischen Ankündigung des SPÖ-Vorsitzenden Andreas Babler, der selbiges – entgegen der SPÖ-Parteilinie – auch für Österreich vorgeschlagen hat, auch in Österreich. Tatsächlich ist eine Freigabe aber in Österreich nicht so leicht möglich. ÖVP, FPÖ und auch große Teile der SPÖ sind nämlich strikt dagegen. Die Grünen und die NEOS sind als Befürworter aber viel zu klein. Also wird der Konsum und Anbau von Marihuana weiterhin in Österreich verboten sein und zum Teil sogar strafbar bleiben wie der Verkauf.

Die Meinung der Bürger über Cannabis-Produkte

Bei einer im Juli 2023 in Österreich durchgeführten Umfrage zur Legalisierung von Cannabis waren insgesamt 48,1 Prozent der Befragten für eine kontrollierte Abgabe an Erwachsene zu Genusszwecken in lizenzierten Geschäften. Dagegen waren 51.9 Prozent. Immer wieder wird aber Cannabis dabei von den Befürwortern einer Freigabe als Medikament gepriesen. Und tatsächlich können seit 2017 Cannabisarzneimittel im Einzelfall als Therapiealternative bei Patientinnen und Patienten mit schwerwiegenden Erkrankungen von Ärzten verschrieben werden. So sollen die THC-Produkte etwa bei psychischen Problemen helfen, weil sie entspannend wirken und sie werden leider oft auch als Schmerzmittel bei schweren Erkrankungen und Krebsleiden angewendet.

Und wie sieht die Wirkung tatsächlich aus?

Das Multinationale Komitee (MASCC), das unterstützende Therapie bei Krebserkrankungen untersucht, spricht sich auf Basis eines systematischen Überblickes über 34 aktuelle Studien gegen den Einsatz von Cannabinoiden als Analgetikum bei Krebsschmerzen aus. Demnach liegen kaum Evidenzen zur Wirksamkeit, sehr wohl aber zu Risiken vor. Vorsicht sei besonders bei Therapie mit Checkpoint-Inhibitoren – sogenannten Bremsen des Immunsystems – angebracht. In nur zwei der Studien konnten positive Ergebnisse für primäre Endpunkte gefunden werden. Dies konnte jedoch in Studien ähnlichen Designs nicht reproduziert werden. Insgesamt sieben Studien berichteten jedoch über Risiken und nachteilige Ereignisse.

Cannabis und Führerschein

Gelegentliche Cannabiskonsumenten sind auch ihren Führerschein schneller los als alkoholisierte Autofahrer. Denn schon eine Nanogramm THC im Blut reicht bereits in Deutschland für den Entzug der Fahrerlaubnis. In Österreich gibt es keinen Grenzwert, aber die Feststellung der mangelnden Fahrtauglichkeit durch einen Amtsarzt samt Blutuntersuchung reichen für einen Führerscheinentzug auf ein Monat. Man muss dabei auch gar nicht akut berauscht sein, um den Führerschein zu verlieren. Es reichen bereits winzige Rückstände des Wirkstoffs, die auch noch Tage nach dem eigentlichen Konsum im Urin auffindbar sind. Werden sie bei einem Drogentest nachgewiesen, ist der Schein weg. Auch wenn man bei der Fahrt vielleicht längst wieder nüchtern war.

Text: Gerhard Krause

Beitragsbild: www.123rf.com © kasynetsolena

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Cannabis als Medikament und damit verbundenen Gefahren. Freigabe von Cannabis durch die Deutsche Bundesregierung.
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