Ausstellungs- und Kultur-Tipps 2024

Ausstellungs- und Kultur-Tipps: 49plus besucht Ausstellungen, Filme, Theateraufführungen, Konzerte und gibt kurze Beschreibungen und Fotos dazu. Und auch wenn die Ausstellungen schon vorbei sind, wir löschen es trotzdem nicht, damit Sie nachlesen, was Sie versäumt haben.

  • Holbein. Burgkmair. Dürer. Renaissance im Norden. Kunsthistorisches Museum Wien, bis 30.6.2024. Augsburg war zu Beginn des 16. Jahrhunderts die Metropole nördlich der Alpen, in der sich diese fantastischen Maler gefunden haben. Diesen so unterschiedlichen Künstler ist diese Frühjahrsausstellung gewidmet. Es werden über 160 Gemälde und Skulpturen gezeigt aus verschiedensten Sammlungen von Europa und USA. Natürlich finden Sie auch in der Gemäldegalerie dann noch einige Werke von Peter Bruegel d.A., Vermeer oder Rembrandt, welche auch aus dieser Zeit stammen. Wenn Sie dieses fantastische Gebäude betreten, die Prunktreppe hochsteigen, sehen Sie die Marmorgruppe „Theseus‘ Kampf mit dem Kentauren“. Es sind die Treppen in die Geschichte unseres Landes. Genießen Sie den Besuch in diesem Museum.
#49plus Ausstellungs-Tipp
Holbein. Burgkmair. Dürer. Foto © Gabriele Czeiner
  • Heut’ Abend lad’ ich mir die Liebe ein. Musik und Lesung 1920er- und 1930er-Jahre. Ehemalige Schauspieler, Musiker und Musikerinnen, die in der Zwischenkriegszeit und teilweise auch nach dem Zweiten Weltkrieg bekannt und geschätzt wurden. Lotty Huber, Dorothy Parker wer kennt sie noch? Barbara Wolflingseder, Verena Mochar, Katrin Weber kennen diese Stars von damals und spielen am Klavier, Singen und Lesen. Das eine oder andere Lied, ein Gedicht kommt dann auch wieder bekannt vor. Natürlich, wir sind 49plus. Danke für den sehr unterhaltsamen Abend im Cafe Schopenhauer im 18.
#49plus Kultur-Tipps
Heu‘ Abend lad’ ich mir die Liebe ein. Foto © Gabriele Czeiner
  • Ein bisschen Trallalala, Volksoper. Die Musik beginnt zu spielen – und wir 49plus-Kinder erinnern uns an die eine oder andere Melodie, welche noch in den 1970er- und 1980er-Jahren gespielt wurde. „Soll eine Frau kein Verhältnis haben?“, oder „Josef, ach Josef, was bist du so keusch?“. Eine Hommage an Fritzi Massary und Max Pallenberg. Zwei Künstler, die vorwiegend in den 1920er-Jahren im deutschsprachigen Raum sehr populär waren. Beide stammten aus jüdischen Familien, beide kamen aus Österreich und beide hatten ihre größten Erfolge in Deutschland, hauptsächlich in Berlin. Als sie sich kennenlernten, war es die große Liebe. 1917 heiraten sie. Max Pallenberg starb 1934 bei einem Flugzeugabsturz. Fritzi Massary stirbt 1969 in Beverly Hills. Ruth Brauer-Kvam und Robert Palfrader bereiten einen wunderschönen Abend, teils lustig, teils traurig, mit vielen Melodien, die man schon vergessen geglaubt hat.
#49plus Theater-Tipp
„Ein bisschen Trallalala“ Foto © Gabriele Czeiner
  • Andrea lässt sich scheiden, Kino. Ein ruhiger Film mit feinem Humor und vielen tragischen Momenten. Ein etwas anderer Josef Hader. Wenn man diese ländliche Gegend – Waldviertel, Weinviertel – ein wenig kennt, dann muss man anerkennen, dass Josef Hader diese Menschen hervorragend dargestellt hat. Bei der ersten Einstellung vom Film sieht man eine Landschaft. Mein erster Gedanke „das ist das Ende der Welt“ – na ja fast so habe ich es mir gedacht. Ein Film, der zum Nachdenken anregt.
#49plus Kultur-Tipps
Andrea lässt sich scheiden Foto © Gabriele Czeiner
  • The Beauty of Diversity, Albertina Modern, bis 18. August 2024. Die zeitgenössische Sammlung der Albertina. Und diese Sammlung ist wahrlich sehr vielfältig. Zu sehen sind Werke, welche man öfter sieht, wie von Maria Lassnig, Cindy Sherman, Gelatin, Verena Bretschneider. Aber auch Werke, die nicht so oft gezeigt werden oder die man nur in den Medien sieht. Eine sehr abwechslungsreiche Ausstellung. Es werden die Werke vieler Frauen gezeigt – ENDLICH! Herrlich die Werke von Sungi Mlengeya „Schwarz/Weiß“. Puppenspiele von Stefanie Erjautz. Man benötigt Zeit, um sich das alles anzusehen. Ich habe eine Jahreskarte und werde noch einige Male in diese Ausstellung gehen.
#49plus Ausstellungs-Tipp
The Beauty of Diversity „Groteskerien“ Ines Doujak. Foto © Gabriele Czeiner
  • Der zerbrochene Krug, Kammerspiele, 25.2.2026. Die APA hat geschrieben: Es ist Gerichtsdrama und Geschichte eines mehrfachen Machtmissbrauchs. #MeToo und aktuell 5 Frauenmorde an diesem Wochenende. Das Stück ist sehr aktuell „brechen könnt ich“. Und was auch noch erwähnenswert ist, das wunderschöne österreichische Deutsch, dass hier alle Darsteller sprechen. Eine sehr nachdenkliche Theatervorstellung.
#49plus Ausstellungs-Tipp
Der zerbrochene Krug Foto © Gabriele Czeiner
  • Die Zerstörung der Demokratie. Österreich, März 1933 bis Februar 1934. Die Ausstellung endete am 16.2.2024. Anfang der 1930er-Jahre begann das Ende der 1. Republik. Im März 1933 wurde das Parlament ausgeschaltet. Es begannen die Straßenkämpfe des Schutzbundes gegen die Heimwehr. Also Österreicher gegen Österreicher. Und das alles nur, weil ein paar kleine Politiker groß sein wollten – das ist jetzt natürlich sehr vereinfacht geschrieben. Dollfuß sprach unter dem Anschein der Legalität Notverordnungen aus. Die Demokratie wurde schrittweise ausgeschaltet. Die Ausstellung zeigt auch, wie es den „normalen“ Menschen ergangen ist. Zum Beispiel: im November 1933 nahmen sich der arbeitslose Kellner Johann Alexa und seine Lebensgefährtin Hildegard Müller das Leben. Wegen Arbeitslosigkeit und bitterster Not. Die Wohnung wurde fast leer vorgefunden, alles, was zu verkaufen war, wurde verkauft, um zu überleben und Schulden zurück zu zahlen. Wie es weiterging, wissen wir, oder einige von uns. Vielleicht sollten wir doch wieder ein wenig mehr von unserer Geschichte lesen, damit uns kleine Männer, welche gerne Volkskanzler sein möchten, erspart bleiben.
#49plus Ausstellungs-Tipp
Die Zerstörung der Demokratie Foto © Gabriele Czeiner
  • Elvis Ausstellung im 48er-Tandler in Margareten. Eine kleine, aber feien Ausstellung, nur noch bis 27. Jänner 2024. 12.00 bis 18.00 Uhr. Originalkleidungsstücke, goldenen Schallplatten, eine Gitarre die Elvis in Frankfurt gekauft hat. Uhren, Autogrammkarten und eine Polizeimarke sind zu bewundern. Natürlich hört man Musik von Elvis. Was auffällt, es sind viele junge Menschen hier, die sich diese kleine Ausstellung ansehen. Elvis forever! 5., Siebenbrunnengasse 3. 
#49plus Ausstellungs-Tipp
Elvis im 48er-Tandler Foto © Gabriele Czeiner
  • Paparazzi! Westlicht, bis 11.2.2024. Ohne Fotografen würden wir nichts von den Reichen und Schönen wissen. Der Begriff Paparazzi wurde geprägt durch den Film „La Dolce Vita“ von Fellini. Den negativen Höhepunkt erlebten wir wahrscheinlich mit dem Tod von Lady Diana. Interessant auch, wie einfallsreich Fotografen sein können. Es gibt eine Gewehrkamera von Werner Wünsch zu sehen. Diese Kamera war von ca. 1950. Er fotografierte unter anderem damit den deutschen Kriegsverbrecher Albert Speer. Oder eine Krawattenkamera, um 1900. Von hier hatte Ian Fleming seine Ideen für James Bond. Alles in allem eine sehr interessante Fotoausstellung.
#49plus Ausstellungs-Tipp
Paparazzi! Foto © Gabriele Czeiner
  • Lass uns die Welt vergessen, Volksoper 1938. Jänner 2024 in der Volksoper wird gespielt, wie es vom 12. Februar 1938 bis zum 10. April 1938 in Volksoper war. Es wurde geprobt für die Uraufführung „Gruß und Kuss aus der Wachau“. Es werden Aufnahmen von Schuschnigg und Hitler gespielt. Zwischendurch sieht man immer Filmaufnahmen aus er damaligen Zeit. Auch wie Hitler begrüßt wurde, als er Österreich „besetzte“. Wie schnell dann die Menschen in das „Lager“ gefahren wurden, einige Wenige, die es schafften doch noch das Land zu verlassen. Die Aufführung war teils bedrückend, teils lustig. Was mich traurig stimmt, dass von den Schauspieler:innen, Musiker:innen, nur mehr sehr wenige Menschen bekannt sind. Der Komponist, Jara Benes, ist komplett in Vergessenheit geraten. Ein Stück, das sehr nachdenklich macht. 
#49plus Ausstellungs-Tipp
Lass uns die Welt vergessen, Volksoper 1938 Foto © Gabriele Czeiner
  • Der Wald, Theater in der Josefstadt. Eine Komödie von Alexander Ostrowskij. Es geht um, natürlich, Geld, eine Gutsbesitzerin, herrlich gespielt von Andrea Jonasson, welche sich in den jungen Bulanow verliebt. Die beiden Provinzschauspieler Herbert Föttinger und Robert Meyer liefern sich herrliche sprachliche Duelle. Lachen von Anfang bis zum Ende. Als die Pause kam, ging es mir wie einigen weiteren Besuchern: „Warum muss jetzt eine Pause sein?“. Das Ende war ein Gedicht von Puschkin, vorgesungen in Russisch von Herbert Föttinger und Robert Mayer: „Solange gegen Tyranneien das freie Herz noch schlägt in uns.“
#49plus Ausstellungs-Tipp
Der Wald Foto © Gabriele Czeiner

Text + Beitragsfoto: Gabriele Czeiner

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