Kurztrip nach Jesolo
Kennen Sie die Krankheit „Fernweh“? Es gibt kein Medikament zur Linderung, kein Psychiater kann helfen. Es gibt nur eine Hilfe. Die heißt „Urlaub“! Ich leide an Fernweh. Eineinhalb Jahr Pandemie haben in mir wirklich Schlimmes angerichtet. Aber jetzt war es wieder soweit. Ich bin geimpft jetzt mache ich einen Kurztrip nach Jesolo. Sonne, Sand, Meer. Der „Hausmastastrand“ der Wiener. Da will ich hin.
Ich fahre mit dem Auto. Es sind 6 Stunden Fahrzeit. Am Donnerstag um 8.00 Uhr geht es los. Der Koffer ist schnell gepackt, für 4 Tage brauche ich nicht viel. Wichtig ist mein Smartphone und der Fotoapparat. Na dann los. Das Gefühl wieder wegfahren zu können, in ein anderes Land, ist schon sehr, sehr gut. 14.00 Uhr ich parke mich beim Hotel ein. Ich habe das Hotel im Internet gefunden. Ein 4-Stern-Hotel mit Pool und eigenem Strand. Es gibt auch einen Wellness-Bereich. Frühstück ist inklusive. Das Gepäck aufs Zimmer, den Badeanzug anziehen und ans Meer.
Schon alleine der Geruch vom Meereswasser ist Freiheit. Die Sonne ist sehr heiß, also Sonnenhut nicht vergessen. Jetzt rein ins Wasser. Den Sand zwischen den Zehen spüren und dann, wenn die ersten Wellen die Füsse berühren, dass ist ein so schönes, unbeschreibliches Gefühl. Ich mag den Strand von Italien, der Sand ist mir lieber als Steine. Ich gehe ewig lang im Wasser, bis mir das Wasser buchstäblich bis zum Hals steht.
Jesolo
Die Stadt Jesolo gehört zu Venetien. Liegt ca. 16 Kilometer nordöstlich von Venedig. Der Ursprung von Jesolo geht auf das 4. Jahrhundert zurück, damals hieß Jesolo Equilium. Erinnert an Asterix. Es gab dann im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Ortsnamen. Erwähnenswert ist auch noch, dass hier im Ersten Weltkrieg, damals hieß der Ort Cavazuccherina, Gefechte zwischen der italienischen und der östereichisch-ungarischen Armee statt gefunden haben. 1930 erhielt der Ort wieder den Namen Jesolo. Auch um diese Zeit setzte der Tourismus ein. Bis vor Corona hatte Jesolo jährlich 5,6 Millionen Touristen.
Nach Corona
Das ist jetzt unsere neue Zeitrechnung „Vor Corona“ – „Nach Corona“. Also im Juni (2021) nach Corona war Jesolo sehr locker besucht. Keine lauten Touristen, keine Parties. Ruhe und Erholung. Es gab einige Hotel, welche noch geschlossen hatten. Sehr viele Restaurants, Cafes, Bars waren auch noch geschlossen. Jene Lokale, welche geöffnet hatten, waren sehr locker besucht. Die Liegestühle am Strand waren viellicht zu 40 Prozent belegt. Also auch hier sehr erholsam. Ich habe in einigen Hotels gefragt, wie die Auslastung für den Sommer ist, es gab überall noch genug freie Zimmer.
Shoppen
Ich kann mich erinnern, dass ich als Jugendliche mit meinen Eltern ein paar Mal in Jesolo war. Einkaufen war damals ein Wahnsinn. Die neueste Mode wurde um vieles billiger angeboten als zu Hause. Schuhe und Taschen waren sehr begehrt. Das hat sich nach Corona auch sehr geändert. Sehr viele Boutiquen sind immer noch geschlossen. Bei den wenigen Shops, welche geöffnet haben, war das Angebot nicht sehr aufregend. Auch Taschen und Schuhe waren nicht der letzte Schrei. Ich habe mich mit ein paar Flaschen Prosecco, Käse und San Daniele Schinken eingedeckt. Einige werden sich erinnern an meine Wiener Spaziergänge, dass ich immer nach Prosecco und Wein geraunzt habe. Das Mitbringsel werde ich in den nächsten Tagen mit Freunden genießen.
Hoffen wir, dass wir COVID-19 überstanden haben, dass die Mutationen nicht so schlimm werden, wir uns täglich berichtet werden. Dann fahre ich diesen Sommer nochmals für ein verlängertes Wochenende nach Italien. Das nächste Mal wird es vielleicht Caorle.
Text und Beitragsfoto: Gabriele Czeiner