Wiener Spazierfahrt
Heute werde ich in Wien als Touristin unterwegs sein. Ich habe mir ein Ticket für den Hop On Hop Off Bus gekauft und mache eine Wiener Spazierfahrt. Natürlich gibt es davon auch ein Video, das wird ist auf YouTube zu sehen.
Start
Wie schauen uns „Wien von oben“ an. Bei der Staatsoper gehts los. Der Bus steht schon da, das Ticket kostet 30€. Ich gebe zu, ist ein stolzer Preis.
Der Andrang ist nicht sehr groß. Der Tourismus nach Corona hält sich noch in Grenzen. Es ist sehr heiß und schwül, es hat um die 30 Grad, ich habe einen Platz im oberen Bereich, da ist es etwas luftiger und die Hitze besser zu ertragen.
Vieles haben wir schon bei den Wiener Spaziergängen gesehen, fotografiert und beschrieben. Diese Spazierfahrt fährt rund um den 1. Bezirk. Also einiges wird uns bekannt vorkommen, einiges werden wir mit anderen Augen sehen, natürlich wir sitzen auch in Augenhöhe von so manchen Herrscher, Dichter oder Musiker.
Goethe
Was Wien so lebenswert macht sind die vielen Grünflächen und Parks, die vielen Bäume entlang der Ringstraße. Das sieht man am Video sehr gut. Am Opernring geht es Richtung Burg. Rechts sitzt Goethe: „Man reist ja nicht um anzukommen, sondern um zu reisen.“ Das machen wir jetzt auch.
Daneben der Burggarten. Der war im ersten Lockdown geschlossen, weiß keiner warum, aber einige Politiker/innen haben damit ihre Macht gezeigt. Na ja. Der Burggarten ist wieder offen, herrlich gepflegt und lädt zum Spazieren ein. Daneben die Hofburg und das Äußeres Burgtor. Da sind wir schon durch gegangen zum Michaelerplatz und sind dann vor dem Demel gestanden und haben fürchterlich geraunzt, weil alles geschlossen war. Das ist heute um vieles besser.
Maria Theresia
Der Bus biegt jetzt links ab in die Seitenfahrbahn. Vor uns Maria Theresia, links das Kunsthistorische Museum, rechts das Naturhistorische Museum. Wir fahren ein Stück zurück zur Babenbergerstraße und dann biegen wir zum Museumsplatz ab.
Rechts sehen wir den Rücken der Kaiserin und die beiden Museen, links ist das Leopold Museum und das MuseumsQuartier. Über die Bellariastraße – können wir uns noch an einen Spaziergang erinnern – fahren wir wieder zum Ring.
Cafe Landtmann
Rechts von uns ist jetzt der Volksgarten und das Burgtheater. Das Burgtheater umrunden wir, wir fahren durch die Löwelstraße, die Parteizentrale der SPÖ. Jetzt sehen wir schon das Cafe Landtmann. Den Wiener Augen tut es einfach gut, offene Kaffeehäuser, Beisln und Heurige zu sehen.
Mölkerbastei
Und wir sind wieder am Ring. Universitätsring, rechts das Liebenberg Denkmal dahinter die Mölkerbastei. Die haben wir auch schon besichtigt vor einiger Zeit. Hier hat auch Beethoven gewohnt. Wo hat er in Wien nicht gewohnt?
Jonasreindl
Am Schottenring biegen wir links in die Liechtensteinstraße ein, kommen über die Hörlgasse und Straße des 8. Mai zur Votivkirche. Ein Teil davon ist immer noch eingerüstet. Universitätsstraße, „Jonasreindl“. Schon interessant wie lange sich Begriffe halten. Am Schottentor die Rampe zur Währinger Straße erinnert an ein Reindl, wurde unter Bürgermeister Franz Jonas erbaut. 1960 war die Eröffnung, uns seitdem heißt es „Jonasreindl“.
Über die Maria-Theresien-Straße fahren wir beim Deutschmeisterplatz vorbei und biegen in den Franz-Josefs-Kai ein. Links der Donaukanal und Blick in den 2. Bezirk.
Hotel Metropol
Der Bus fährt in die Salztorgasse und weiter Salzgries, das Judenviertel, und dann am Morzinplatz. Hier war das Hotel Metropol und in der Nazizeit leider das Hauptquartier der Gestapo.
Rechts beginnt jetzt eine riesige Baustelle. Der Schwedenplatz wird umgebaut. Ist auch schon Zeit, aber muß das jetzt sein, wo ich mit dem Bus fahre? Julius-Raab-Platz und dann Stubenring. Rechts die Postsparkasse das wunderschöne Jugendstilgebäude, erbaut von Otto Wagner.
Stadtpark
Rechts der umstrittene Lueger-Platz, wir fahren links die Weiskirchnerstraße und über die Stubenbrücke geht es rechts entlang des Stadtparks. Es ist immer wieder faszinierend wie viele Grünflächen und Parks wir in Wien haben. Von der Johannesgasse haben wir einen schönen Blick auf den Eingang des Stadtparks und dem Kursalon.
Schubertring – wir überqueren den Schwarzenbergplatz. Im Lockdown war hier fast Totenstille. Ich konnte auf der Fahrbahn stehen und Fotos machen. Das ist jetzt nicht mehr möglich, der Lärm, die Autos und teilweise die Touristen sind wieder angekommen.
Der Bus fährt noch bis zur Oper dann ist die Runde zu Ende. Die Fahrt hat ca. eine Stunde gedauert. Die meisten Sehenswürdigkeiten haben wir schon bei unseren Wiener Stadtwanderungen erkundet. Aber es war trotzdem sehenswert im Stock von einem Bus zu sitzen und auf die Menschen und die Stadt runter zu sehen.
Prosecco
Einmal umfallen und wir sind am Naschmarkt. Dort gehen wir jetzt hin. In Rafael`s Vinothek auf ein Glaserl Prosecco und „Schmäh führen“ und den Chef pflanzen. Prost!
Text + Beitragsbild: Gabriele Czeiner