Ausstellungs- und Kultur-Tipps 2024
Ausstellungs- und Kultur-Tipps: 49plus besucht Ausstellungen, Filme, Theateraufführungen, Konzerte und gibt kurze Beschreibungen und Fotos dazu. Und auch wenn die Ausstellungen schon vorbei sind, wir löschen es trotzdem nicht, damit Sie nachlesen, was Sie versäumt haben.
- Chagall, Albertina bis 9. Februar 2025. Diese umfassende Ausstellung über Marc Chagall zeigt rund 100 Werke aus allen Schaffensphasen des Künstlers und beleuchtet zentrale Themen wie Mutterschaft, Geburt, Tod und Liebe. In Paris wurde er zu diesem bedeutenden Maler, von dem wir heute noch alle begeistert sind. Eine wunderbare Ausstellung!
- Komödie & Dinner – Eine total verrückte Hochzeit. Am 9. November im Grand Hotel Wien gab es diese Aufführung. Die Hochzeit war wirklich verrückt, die Braut samt der Torte war verschwunden, die Mütter der Braut und des Bräutigams sahen sich nach vielen Jahren bei der Hochzeit ihrer Kinder wieder. Es war alles etwas verwirrend. Alte Schlager mit teils neuen Texten. Dazu wurde das Dinner serviert. Die Suppe war gut, Steirisches Backhuhn und Erdäpfel-Vogerlsalat, war ok, das Dessert war hart und nicht gut. Es war ein netter Abend, ohne Wiederholungsgefahr. Das Grand Hotel ist einen Besuch wert. Im Foyer sitzen, eine herrliche Pianospielerin und als Abschluss ein Glas Prosecco genießen.
LIGHTWöRKER on tour, UNBEDINGT vormerken: 6. Dezember 2024, Tom’s Oase in Neunkirchen, ab 20.00 Uhr. Wenn einer die pure Energie mit einem herzerwärmenden Lichtstrahl voller leidenschaftlicher Liebe verknüpfen kann, dann ist das LIGHTWöRKER. Die Kombination von bodenständiger, echter Musik mit durchwegs gut durchdachten Texten ergibt ein lichterfülltes Gesamtkunstwerk, das auf Tonträger genauso wirkt wie bei einem der mitreißenden Live-Auftritte des Musikers. Auf der Homepage sind diverse Musikstücke zu hören und natürlich auch alle Konzerttermine.
- Edelstoff, Designermarkt in der Marx Halle, 19. + 20. Oktober. Mäntel, Jacken, Hüte, T-Shirts, Schmuck, Cremen, Essen und Trinken – für jeden ist etwas dabei. Kleinere Manufakturen stellen sich hier vor, welche man im Einzelhandel nicht findet. Es wird auf Nachhaltigkeit und Qualität großen Wert gelegt. Essen, Trinken, Cafeterschl gibt es natürlich auch!
- Marktamt-Musem, 21., Floridsdorfer Markt 5. Wird nur geöffnet nach Terminvereinbarung oder bei der langen Nacht der Museen. Das Museum beleuchtet die Entwicklung und Bedeutung der Märkte, die Rolle des Wiener Marktamts bei der Überwachung der Lebensmittelhygiene und der Einhaltung von Vorschriften. Ausgestellt sind historische Dokumente, Werkzeuge und Geräte, die bei der Marktaufsicht verwendet wurden. Es zeigt auch, wie sich das Leben und der Handel auf den Wiener Märkten im Laufe der Zeit verändert haben. Interessant, wie sich unsere Märkte in den vergangenen Jahrzehnten verändert haben. Und wie sich der Naschmarkt in den nächsten Jahren verändern wird, sieht man auch schon.
- Trilogie der Sommerfrische, Theater in der Josefstadt. In der Trilogie geht es um den sozialen Zwang der Mode, in die Sommerfrische zu fahren, obwohl dies für viele der Protagonisten mit finanziellen und sozialen Problemen verbunden ist. Einer der Hauptfiguren Guglielmo führt seine Familie und Freunde in diese Ferien, wo Eifersucht, Rivalitäten und Missverständnisse aufkommen. Trotz der heiteren Grundstimmung zeigen die Stücke auch die Oberflächlichkeit und den Schein der Gesellschaft, die ihre wahren Probleme und Gefühle hinter höflichem Verhalten versteckt. Goldoni kritisiert auf humorvolle Weise die Verschwendung und das Bestreben der Bürger, in Mode zu bleiben, ohne Rücksicht auf die Konsequenzen.
- Alfred Kubin, Die Ästhetik des Bösen, Albertina Modern, bis 12, Jänner 2025. Alfred Kubin (1877–1959) war ein Illustrator und Schriftsteller, der hauptsächlich für seine düsteren und oft surrealen Werke bekannt ist. Er gilt als eine bedeutende Figur des Symbolismus und des Expressionismus. Kubins Kunstwerke sind geprägt von albtraumhaften und grotesken Szenen, die Themen wie Tod, Verfall und das Unbewusste behandeln. „Der Tod, das Nichts, ist das Ziel der Welt.“ Dieses Zitat von Alfred Kubin sagt über ihn genau so viel aus, wie seine Illustrationen.
- Die bunte Kunst 2 – „Color der Balance“ – Sonntag, 1. September 2024. Im Japanischen Setagaya Park, im Teehaus, haben Robin der Künstler und weitere Künstler ihre Werke präsentiert. Es war eine kleine, aber sehr feine Ausstellung. Es war leider nur ein Nachmittag, hoffentlich gibt es bald eine Wiederholung.
- Theater Sommer Mauer „Unverhofft“, 28.8. bis 1.9. Nur 5 Tage dauert dieses Spektakel. Eine Posse von Johann Nestroy mit Gesang. Publikumsliebling wie Gabriele Schuchter, Dorothea Parton, Georg Kusztrich, Stephan Paryla. Bei einem Junggesellen, Herr von Ledig, wird ein Baby hinterlegt. Das führt zu Verwirrungen, welche nur Nestroy schreiben konnte. Ein sehr lustiger Theaterabend wurde von Christian Spatzek inszeniert und er hat, wie immer, auch mitgespielt. Besucht für 49plus und das Foto wurde von Karin Sieder-Mosgöller gemacht.
Simone Kopmajer & Viktor Gernot mit Special Friends „Jazz on a Summer’s Day“, Theater im Park, Sonntag, 18. August. Wer Jazz, Swing & Co. mag, der genießt die Auftritte von diesen beiden Musikern. Ich habe Simone Kopmajer das erste Mal live erlebt. Diese beiden Musiker mit ihren Gästen auf der Bühne zu sehen, im Park vom Belvedere, dann noch Jazz vom Feinsten – ein absolutes Erlebnis. Hoffe, es gibt in Zukunft mehr Auftritte von diesen beiden Musikern und ihren Gästen.
- Elfriede Mejchar, Im Alleingang, Grenzgängerin der Fotografie, Musa, bis 1. September 2024. Wer Fotografie mag, muss sich diese Ausstellung ansehen. Elfriede Mejchar, ist eine der vielseitigsten Fotografinnen unseres Landes. Ihr Start ist Ende der 1940er-Jahre und reicht bis ins 21. Jahrhundert. Sie hat keine einzelnen Fotos gemacht, sie hat Serien fotografiert. Und das macht die Ausstellung auch so spannend und interessant. Wien der 1970er- und 1980er-Jahre, so sah es am Wienerberg aus, die Triester Straße, Simmering. Bei diesen Bildern machte ich eine Zeitreise in meine Jugend. Aber auch ihre Fotos über Blumen, die Vergänglichkeit in den Bildern. Viele Schwarz-weiß-Fotos, aber auch sehr viele Farbfotos. Interessant zu sehen, wie problemlos sie auf Farbfotos umgestiegen ist. Das haben nicht viele Fotograf:innen vor ihr geschafft. Mein Wunsch, der nicht mehr in Erfüllung gehen wird, was hätte sie mit einem Smartphone alles fotografiert und welche Experimente hätte sie damit angestellt. Tolle Ausstellung. Ich werde demnächst die Triester Straße fotografieren und mit den Fotos von Elfriede Mejchar vergleichen. Wir werden sehen, wie sehr sich dieser Teil in den letzten 30 bis 40 Jahren verändert hat.
- Don Giovanni, Opernsommer im Belvedere. 1. bis 20.7.2024. „Don Giovanni“ ist eine Oper von Wolfgang Amadeus Mozart, die 1787 uraufgeführt wurde. Das Werk basiert auf der Legende von Don Juan, einem berühmten Frauenhelden und Verführer. Die Oper beginnt mit Don Giovannis Versuch, Donna Anna zu verführen. Ihr Vater, der Komtur, versucht einzugreifen, wird jedoch von Don Giovanni im Duell getötet. Donna Anna und ihr Verlobter Don Ottavio schwören, den Tod des Komturs zu rächen. Don Giovanni setzt seine Verführungskünste fort und trifft auf verschiedene Frauen, darunter Donna Elvira, eine ehemalige Geliebte, die ihn zur Rede stellen will, und Zerlina, eine junge Braut, die er am Tag ihrer Hochzeit zu verführen versucht. Doch seine skrupellosen Taten holen ihn schließlich ein. „Don Giovanni“ ist bekannt für seine Mischung aus Drama, Komödie und übernatürlichen Elementen sowie für Mozarts meisterhafte Musik.
- Gregory Crewdson, Retrospektive, Albertina, noch bis 9. September. Das ist für mich einer der interessantesten Fotografen der Gegenwart. Seine Bilder aus den 1980er-Jahren erinnern mich an meine ersten USA-Urlaube. So sah es damals in den ländlichen Gegenden aus und heute teilweise auch noch. Crewdson wurde 1962 in Brooklyn geborgen. In dieser Ausstellung sind neun Werkgruppen zu sehen, welche einen Zeitraum von über 30 Jahren abdecken. Schwarz-Weiß- oder auch Farbfotos. Wenn Sie, so wie ich, Fotografie lieben, dann ist diese Ausstellung ein MUSS!
- Bis nächsten Freitag, Theater in der Josefstadt. Über die Angst vor dem Vergessenwerden. Zwei Freunde treffen sich an drei Freitagen im Gasthaus „Zur tschechischen Botschaft“. Erinnerungen an das Vergangene. Fragen an das Morgen. An diesen drei Freitagen kommt alles hervor, was einem im Leben zu schaffen machte oder Freude bereitet hat. Die Angst vor dem Vergessenwerden ist bei allen groß. Was bleibt uns von uns, wenn wir nicht mehr sind? Wer kennt noch etwas von seinen Vorfahren, die vor 100 Jahren lebten? Peter Turrini ist ein fantastischer Beobachter. Die Vorstellung war sehr beeindruckend.
- Gott, Ferdinand von Schirach, Kammerspiele. Wem gehört mein Leben? Ich entscheide über meinen Tod! Oder doch nicht? Ein 78-jähriger gesunder Mann möchte sein Leben mit einem Medikament beenden. Vor dem Ethikrat wird die Kirche, die Justiz und die Ärzteschaft angehört. Der Anwalt bringt mit seinen Fragen viele Überraschungen zutage. Nach ca. 1,5 Stunden gibt es eine Pause und das Publikum stimmt ab: „Soll der 78-Jährige das tödliche Medikament bekommen? Soll der Staat selbstbestimmtes Sterben ermöglichen?“ Das Ergebnis war, mehr als 60 % des Publikums sind für selbstbestimmtes Sterben. In der Pause und auch nach dem Stück wurde weiter darüber gesprochen. Tolle Schauspieler, wäre schön gewesen, wenn vielleicht auch Frauen mitgespielt hätten, so wie im Film. Trotzdem sehr sehenswert!
- Die Dreigroschenoper, Volksoper. Das Theaterstück von Bertolt Brecht und Elisabeth Hauptmann mit Musik von Kurt Weill. Die Uraufführung fand 1928 in Berlin statt. Seit fast 100 Jahren begeistert „Die Dreigroschenoper“. Natürlich auch die Musik, vorwiegend „Und der Haifisch….“ – Die Moritat von Mackie Messer wurde ein Welthit. Es war eine moderne Aufführung mit guten Schauspielern und Musikern.
- Designermarkt am Schlingermarkt. Letzten Freitag, 24.5. war in Floridsdorf der Designermarkt. Schmankerln, Musik und viele Aussteller mit Taschen, Hüten, Kunsthandwerk und auch Antiquitäten. Der Start war um 15.00 Uhr, die Stimmung war gut, es gab nette und lustige Gespräche mit den Standlern. Aber nach einer Stunde begann es zu regnen. Eigentlich war es ein Gewitter mit sehr starkem Regen. Der Designermarkt war Geschichte – leider. Der Ersatztermin war für 31.5. vorgesehen, aber so wie es heute aussieht, wird auch dieser Markt nicht stattfinden. Es regnet! Vielleicht gibt es noch einen Termin im Sommer oder Herbst.
- Glanz und Elend, Neue Sachlichkeit in Deutschland, Leopold Museum, bis 29. September 2024. Die „Goldenen 20er-Jahre“ waren nicht golden. Die Menschen waren traumatisiert nach dem 1. Weltkrieg. Es herrschte Armut, Wohnungsnot und es gab wenige bis keine Zukunftsperspektiven. Vielleicht gerade deswegen waren Theater, Bars und das ausgelassene Leben für einige wenige Menschen ein Ausgleich für dieses aussichtslose Leben. In der Kunst setzte sich die „Neue Sachlichkeit“ durch. Bei einigen Kunstwerken hat man das Gefühl, es ist eine Fotografie. Werke von Max Beckmann, Otto Dix, George Grosz, um nur einige Künstler zu nennen, werden hier ausgestellt. Einige Jahre später, mit der Machtübernahme der Nazis, waren diese Künstler geächtet und verboten. Eine sehr umfassende Ausstellung, welche so in Österreich noch nie gezeigt wurde.
- The Sound of Music, Volksoper. Das Musical, welches auf dem Leben der Trapp-Familie basiert. Die Geschichte spielt in Österreich kurz vor dem Zweiten Weltkrieg und folgt Maria, einer jungen Novizin, die das Kloster verlässt, um Gouvernante für die sieben Kinder von Captain Georg von Trapp zu werden. Mit ihrer Liebe zur Musik bringt Maria Freude und Harmonie in das strenge Haus des Captains. Während sich Maria und der Captain ineinander verlieben, werden sie mit den politischen Unruhen des aufkommenden Nazi-Regimes konfrontiert. Die Familie entscheidet sich schließlich zur Flucht, um der Nazi-Herrschaft zu entkommen. Das Musical ist bekannt für seine mitreißende Musik, darunter Klassiker wie „Do-Re-Mi“, „My Favorite Things“ und „Edelweiss“. Ideal auch als Einstieg für Kinder in die Musik der Musicals. Ein netter Abend in der Volksoper.
- Der Bockerer, Theater in der Josefstadt. Für mich ist es der dritte Bockerer den ich bisher gesehen habe. Karl Merkatz im Film, Otto Schenk vor vielen, vielen Jahren auch im Theater in der Josefstadt und jetzt Johannes Krisch. Und Johannes Krisch ist sensationell in seiner Rolle als Fleischhauer Bockerer.
Das Stück dauerte 2 Stunden und 40 Minuten. Die Zeit war um wie im Flug. Das ganze Ensemble war sehr überzeugend. Martin Zauner als Alois Selchgruber war überragend. Hoffen wir, dass es genug Bockerers gibt, wir brauchen sie. Es gibt nur mehr wenige Aufführungen, unbedingt ansehen, wenn man noch Karten bekommt.
- „Man will uns ans Leben“ Bomben gegen Minderheiten 1993 bis 1996, Volkskundemuseum Wien, noch bis 25. August 2024. 25 Personen und Organisationen erhalten Briefbomben. Wir 49plus-jährigen können uns noch gut daran erinnern. Was passierte da in unserem Land? Helmut Zilk, Bürgermeister von Wien, Helmut Schüller, Präsident der Caritas Österreich, Terezija Stoisits, Abgeordnete, um nur einige Prominente zu nennen. Bei einigen konnte die Briefbombe rechtzeitig entdeckt und entschärft werden. Im Februar 1995 gab es in Oberwart einen Anschlag auf Roma-Angehörige. Hier gab es vier tote Männer. Josef Simon, Karl Horvath, Erwin Horvath, Peter Sarközi. Die Namen sollten wir nicht vergessen. Die Ausstellung erinnert an den rechtsextremen Terror in den 1990er-Jahren. Viele Politiker und fast alle Parteien sind dafür verantwortlich, dass es so weit kam. Natürlich ist in diesem Zusammenhang Jörg Haider zu nennen. Es ist traurig, dass sich nicht wirklich etwas verändert hat. Minderheiten haben es schwer, sich zu wehren. In dieser Ausstellung sind Zeitungsausschnitte, Videos von Zeitzeugen, Opfern und Angehörigen zu hören und zu sehen. Leider ist ein großer Teil der Politik noch radikaler geworden. Die Ausdrucksweise der Politik und vieler Menschen hat sich verändert. Wir haben diese Anschläge bisher nicht aufgearbeitet. Wenn wir uns Zeitungen ansehen oder in den sozialen Medien lesen, dann ist dieses Thema aktueller denn je.
- Thaifestival, Vienna 2024, das Wochenende vom 3. bis 5. Mai wurde der Dornerplatz zu Klein–Thailand umgewandelt. Es gab Street-Food, das berühmte Thai-Bier war am Samstag Nachmittag ausgetrunken. Es gab eine Bühne mit Thai-Musik, Tanz und vieles mehr. Man freut sich dann schon auf den nächsten Thai-Urlaub.
- Fruits of Labour, Maximilian Prüfer, Weltmuseum, bis 9. Juli 2924. Maximilian Prüfer ist bekannt für seine kritischen Auseinandersetzungen mit Themen wie Konsum, Globalisierung und Nachhaltigkeit. In dieser Ausstellung zeigt er eine Reihe von Installationen, Skulpturen und Gemälden, die die komplexen Beziehungen zwischen Mensch, Natur und Wirtschaft beleuchten. Prüfer nutzt eine Vielzahl von Materialien und Techniken, um seine Botschaften zu vermitteln. Er kombiniert oft Alltagsgegenstände mit ungewöhnlichen Materialien, um auf die Verschwendung und den Überfluss unserer Konsumgesellschaft hinzuweisen. Seine Arbeiten regen dazu an, über die Folgen unseres Handelns für die Umwelt und die Gesellschaft nachzudenken. Die Ausstellung „Fruits of Labour“ lädt die Besucher ein, sich mit den Herausforderungen und Möglichkeiten einer nachhaltigeren Zukunft auseinanderzusetzen. Sie bietet einen inspirierenden Einblick in Prüfers künstlerische Vision und seine Bemühungen, Bewusstsein für die drängenden Probleme unserer Zeit zu schaffen.
- Roy Lichtenstein, Zum 100. Geburtstag. Albertina, bis 14. Juli 2024. Roy Lichtenstein war ein bedeutender amerikanischer Maler und führender Vertreter der Pop-Art-Bewegung. Er wurde am 27. Oktober 1923 in New York City geboren und verstarb am 29. September 1997. Lichtenstein wurde bekannt für seine Werke, die Comic-Strips und Werbung nachahmten, wobei er oft die Rasterpunkte-Technik verwendete, um den Eindruck von gedrucktem Material zu erzeugen. Seine Arbeiten waren oft von gängigen Bildern und Slogans der amerikanischen Populärkultur inspiriert, wobei er sie durch seine eigene künstlerische Interpretation verzerrte und vergrößerte. Zu seinen bekanntesten Werken gehören „Whaam!“ und „Drowning Girl“. Lichtensteins Einfluss auf die Kunstwelt des 20. Jahrhunderts ist beträchtlich, und seine Arbeiten sind heute in renommierten Museen und Sammlungen auf der ganzen Welt zu finden.
- Holbein. Burgkmair. Dürer. Renaissance im Norden. Kunsthistorisches Museum Wien, bis 30. Juni 2024. Augsburg war zu Beginn des 16. Jahrhunderts die Metropole nördlich der Alpen, in der sich diese fantastischen Maler gefunden haben. Diesen so unterschiedlichen Künstler ist diese Frühjahrsausstellung gewidmet. Es werden über 160 Gemälde und Skulpturen gezeigt aus verschiedensten Sammlungen von Europa und USA. Natürlich finden Sie auch in der Gemäldegalerie dann noch einige Werke von Peter Bruegel d.A., Vermeer oder Rembrandt, welche auch aus dieser Zeit stammen. Wenn Sie dieses fantastische Gebäude betreten, die Prunktreppe hochsteigen, sehen Sie die Marmorgruppe „Theseus‘ Kampf mit dem Kentauren“. Es sind die Treppen in die Geschichte unseres Landes. Genießen Sie den Besuch in diesem Museum.
- Heut’ Abend lad’ ich mir die Liebe ein. Musik und Lesung 1920er- und 1930er-Jahre. Ehemalige Schauspieler, Musiker und Musikerinnen, die in der Zwischenkriegszeit und teilweise auch nach dem Zweiten Weltkrieg bekannt und geschätzt wurden. Lotty Huber, Dorothy Parker wer kennt sie noch? Barbara Wolflingseder, Verena Mochar, Katrin Weber kennen diese Stars von damals und spielen am Klavier, Singen und Lesen. Das eine oder andere Lied, ein Gedicht kommt dann auch wieder bekannt vor. Natürlich, wir sind 49plus. Danke für den sehr unterhaltsamen Abend im Cafe Schopenhauer im 18.
- Ein bisschen Trallalala, Volksoper. Die Musik beginnt zu spielen – und wir 49plus-Kinder erinnern uns an die eine oder andere Melodie, welche noch in den 1970er- und 1980er-Jahren gespielt wurde. „Soll eine Frau kein Verhältnis haben?“, oder „Josef, ach Josef, was bist du so keusch?“. Eine Hommage an Fritzi Massary und Max Pallenberg. Zwei Künstler, die vorwiegend in den 1920er-Jahren im deutschsprachigen Raum sehr populär waren. Beide stammten aus jüdischen Familien, beide kamen aus Österreich und beide hatten ihre größten Erfolge in Deutschland, hauptsächlich in Berlin. Als sie sich kennenlernten, war es die große Liebe. 1917 heiraten sie. Max Pallenberg starb 1934 bei einem Flugzeugabsturz. Fritzi Massary stirbt 1969 in Beverly Hills. Ruth Brauer-Kvam und Robert Palfrader bereiten einen wunderschönen Abend, teils lustig, teils traurig, mit vielen Melodien, die man schon vergessen geglaubt hat.
- Andrea lässt sich scheiden, Kino. Ein ruhiger Film mit feinem Humor und vielen tragischen Momenten. Ein etwas anderer Josef Hader. Wenn man diese ländliche Gegend – Waldviertel, Weinviertel – ein wenig kennt, dann muss man anerkennen, dass Josef Hader diese Menschen hervorragend dargestellt hat. Bei der ersten Einstellung vom Film sieht man eine Landschaft. Mein erster Gedanke „das ist das Ende der Welt“ – na ja fast so habe ich es mir gedacht. Ein Film, der zum Nachdenken anregt.
- The Beauty of Diversity, Albertina Modern, bis 18. August 2024. Die zeitgenössische Sammlung der Albertina. Und diese Sammlung ist wahrlich sehr vielfältig. Zu sehen sind Werke, welche man öfter sieht, wie von Maria Lassnig, Cindy Sherman, Gelatin, Verena Bretschneider. Aber auch Werke, die nicht so oft gezeigt werden oder die man nur in den Medien sieht. Eine sehr abwechslungsreiche Ausstellung. Es werden die Werke vieler Frauen gezeigt – ENDLICH! Herrlich die Werke von Sungi Mlengeya „Schwarz/Weiß“. Puppenspiele von Stefanie Erjautz. Man benötigt Zeit, um sich das alles anzusehen. Ich habe eine Jahreskarte und werde noch einige Male in diese Ausstellung gehen.
- Der zerbrochene Krug, Kammerspiele, 25.2.2026. Die APA hat geschrieben: Es ist Gerichtsdrama und Geschichte eines mehrfachen Machtmissbrauchs. #MeToo und aktuell 5 Frauenmorde an diesem Wochenende. Das Stück ist sehr aktuell „brechen könnt ich“. Und was auch noch erwähnenswert ist, das wunderschöne österreichische Deutsch, dass hier alle Darsteller sprechen. Eine sehr nachdenkliche Theatervorstellung.
- Die Zerstörung der Demokratie. Österreich, März 1933 bis Februar 1934. Die Ausstellung endete am 16.2.2024. Anfang der 1930er-Jahre begann das Ende der 1. Republik. Im März 1933 wurde das Parlament ausgeschaltet. Es begannen die Straßenkämpfe des Schutzbundes gegen die Heimwehr. Also Österreicher gegen Österreicher. Und das alles nur, weil ein paar kleine Politiker groß sein wollten – das ist jetzt natürlich sehr vereinfacht geschrieben. Dollfuß sprach unter dem Anschein der Legalität Notverordnungen aus. Die Demokratie wurde schrittweise ausgeschaltet. Die Ausstellung zeigt auch, wie es den „normalen“ Menschen ergangen ist. Zum Beispiel: im November 1933 nahmen sich der arbeitslose Kellner Johann Alexa und seine Lebensgefährtin Hildegard Müller das Leben. Wegen Arbeitslosigkeit und bitterster Not. Die Wohnung wurde fast leer vorgefunden, alles, was zu verkaufen war, wurde verkauft, um zu überleben und Schulden zurück zu zahlen. Wie es weiterging, wissen wir, oder einige von uns. Vielleicht sollten wir doch wieder ein wenig mehr von unserer Geschichte lesen, damit uns kleine Männer, welche gerne Volkskanzler sein möchten, erspart bleiben.
- Elvis Ausstellung im 48er-Tandler in Margareten. Eine kleine, aber feien Ausstellung, nur noch bis 27. Jänner 2024. 12.00 bis 18.00 Uhr. Originalkleidungsstücke, goldenen Schallplatten, eine Gitarre die Elvis in Frankfurt gekauft hat. Uhren, Autogrammkarten und eine Polizeimarke sind zu bewundern. Natürlich hört man Musik von Elvis. Was auffällt, es sind viele junge Menschen hier, die sich diese kleine Ausstellung ansehen. Elvis forever! 5., Siebenbrunnengasse 3.
- Paparazzi! Westlicht, bis 11.2.2024. Ohne Fotografen würden wir nichts von den Reichen und Schönen wissen. Der Begriff Paparazzi wurde geprägt durch den Film „La Dolce Vita“ von Fellini. Den negativen Höhepunkt erlebten wir wahrscheinlich mit dem Tod von Lady Diana. Interessant auch, wie einfallsreich Fotografen sein können. Es gibt eine Gewehrkamera von Werner Wünsch zu sehen. Diese Kamera war von ca. 1950. Er fotografierte unter anderem damit den deutschen Kriegsverbrecher Albert Speer. Oder eine Krawattenkamera, um 1900. Von hier hatte Ian Fleming seine Ideen für James Bond. Alles in allem eine sehr interessante Fotoausstellung.
- Lass uns die Welt vergessen, Volksoper 1938. Jänner 2024 in der Volksoper wird gespielt, wie es vom 12. Februar 1938 bis zum 10. April 1938 in Volksoper war. Es wurde geprobt für die Uraufführung „Gruß und Kuss aus der Wachau“. Es werden Aufnahmen von Schuschnigg und Hitler gespielt. Zwischendurch sieht man immer Filmaufnahmen aus er damaligen Zeit. Auch wie Hitler begrüßt wurde, als er Österreich „besetzte“. Wie schnell dann die Menschen in das „Lager“ gefahren wurden, einige Wenige, die es schafften doch noch das Land zu verlassen. Die Aufführung war teils bedrückend, teils lustig. Was mich traurig stimmt, dass von den Schauspieler:innen, Musiker:innen, nur mehr sehr wenige Menschen bekannt sind. Der Komponist, Jara Benes, ist komplett in Vergessenheit geraten. Ein Stück, das sehr nachdenklich macht.
- Der Wald, Theater in der Josefstadt. Eine Komödie von Alexander Ostrowskij. Es geht um, natürlich, Geld, eine Gutsbesitzerin, herrlich gespielt von Andrea Jonasson, welche sich in den jungen Bulanow verliebt. Die beiden Provinzschauspieler Herbert Föttinger und Robert Meyer liefern sich herrliche sprachliche Duelle. Lachen von Anfang bis zum Ende. Als die Pause kam, ging es mir wie einigen weiteren Besuchern: „Warum muss jetzt eine Pause sein?“. Das Ende war ein Gedicht von Puschkin, vorgesungen in Russisch von Herbert Föttinger und Robert Mayer: „Solange gegen Tyranneien das freie Herz noch schlägt in uns.“
Text + Beitragsfoto: Gabriele Czeiner