Bildungsreisen
Auf der Spur von Martin Luther
Sonderausstellung „Luther im Exil. Wartburgalltag 1521“
Es muss nicht immer Sonne, Meer und Strand sein, um Erholung zu genießen. Auch geistige Erholung in Form von Bildungsreisen kann belebend wirken. Besonders nach Corona-Pandemie und der anstrengenden Lockdown-Zeit ist kulturelle Abwechslung wieder gefragt.
Reise in die Vergangenheit
So etwa eine Reise 500 Jahre in die Vergangenheit, in das Herz der Reformation. Die kleine Stube, oben in der Burgfeste, ist mittelalterlich eingerichtet. Ein Bett, ein Stuhl, ein Pult, ein glänzend grüner Kachelofen – und der berühmte Tintenfleck an der Wand. Hier hat Martin Luther als Junker Jörg an der Übersetzung des neuen Testaments gearbeitet und hat – glaubt man der Legende – sein Tintenfass nach dem Teufel geworfen. Die berühmte Lutherstube auf der Wartburg, eine Burg im deutschen Bundesland Thüringen nahe der Stadt Eisenach am nordwestlichsten Ende des Thüringer Waldes, kann man durchaus als Heimstatt der Reformation bezeichnen.
Mit der Sonderausstellung „Luther im Exil. Wartburgalltag 1521“ gedenkt man auf der Wartburg vom 4. Mai bis 31. Oktober 2021 zum 500. Mal der Ankunft Martin Luthers. Er lebte hier vom 4. Mai 1521 bis zum 1. März 1522 – quasi im Exil.
Das Leben Luthers
Wie erging es Martin Luther auf der Wartburg? Wie lebte er im „Reich der Vögel“? Und wie gestaltete sich der Alltag der Burgbewohner? Auf alle diese Fragen wird die Sonderausstellung zum 500. Jubiläum von Martin Luthers Wartburgaufenthalt die nötigen Antworten geben. Im Museum und den authentischen Räumen der Vogtei steht zum einen der Reformator mit seinen sehr unterschiedlichen Empfindungen während seines Aufenthaltes im Mittelpunkt, zum anderen – vorrangig in den Außenbereichen der Burg – wird das alltägliche Leben der teilweise namentlich bekannten Wartburgbewohner mit Themen wie Versorgung, Ernährung und Hygiene zu jener Zeit erlebbar.
Infos
Wartburg-Stiftung
Auf der Wartburg 1
99817 Eisenach
Telefon +49 (0) 36 91. 25 00
info@wartburg.de
Thüringer Wald
Aber im Thüringer Wald gibt es noch mehr Spuren des großen Reformators zu entdecken. Vor 500 Jahren schlug Martin Luther seine 95 Thesen an die Pforte der Schlosskirche zu Wittenberg, seitdem blieb kein Lebensbereich von der Reformation unberührt. Wirtschaft, Politik, Recht, aber auch in Sprache und Kunst sind ihre Auswirkungen bis heute spürbar.
Das Jubiläumsjahr ist ein schöner Anlass, sich einmal auf die Spuren Luthers zu begeben. Zahlreiche Ausstellungen, Wandertouren und Führungen erinnern an den Sohn Thüringens und versprechen einige kulturelle Highlights. Auf 1.000 Quadratmetern können über 300 eindrucksvolle Exponate besichtigt werden, welche die wechselvolle Beziehung zwischen dem Reformator und „seinen“ Deutschen beleuchten. Wer die Bildungsreise gerne auch mit Bewegung kombiniert, ist eingeladen, auf dem Lutherweg die Spuren des Reformators zu erwandern.
Lutherweg
Der Streckenabschnitt des Lutherweges durch Thüringen führt von der Wartburg aus über Möhra, Glasbachgrund, Schmalkalden, Tambach-Dietharz, Reinhardsbrunn, Waltershausen und Gotha bis nach Arnstadt durch den Thüringer Wald.
Besondere Touren im Lutherjahr führen zu den sehenswertesten Wanderzielen in die Region Thüringer Wald. Obligatorisch ist natürlich auch eine Wanderung über den Rennsteig oder ein Ausflug zur Drachenschlucht oder zur Sängerwiese.
Die europäischen Reformationsstädte Erfurt, Eisenach und Schmalkalden ergänzen das Angebot durch besondere Stadtführungen zu Luther und der Reformation.
Auf der Webseite www.thueringer-wald.com finden sich detaillierte Informationen über alle Veranstaltungen im Lutherjahr, zu Anreise, Unterkünften sowie ausführliche Etappenbeschreibungen.
Text: Gerhard Krause
Beitragsbild: © Gabriele Czeiner