Geld zurück nach Casinoverlust
Das Spiel im Online-Casino verspricht Spannung und Nervenkitzel. Oft sind neue Spiele zu finden, die mit einer schönen Grafik, aufregenden Sounds und verschiedenen Funktionen locken. Nahezu jeder, der im Online-Casino spielt, hat bereits hohe Verluste erlitten. Schnell ist das persönliche Limit gesprengt. Ein Verlust regt nicht selten dazu an, das Glück erneut herauszufordern, um beim nächsten Mal zu gewinnen. Wer viel Geld im Online-Casino verloren hat, ist nicht allein. Verluste haben viele Menschen erlitten. Für diejenigen, die beim Spiel im Casino viel Geld verloren haben, besteht die Möglichkeit, zumindest einen Teil der Verluste zurückzubekommen.
Aktuelle Rechtslage in Österreich
Es gibt zahlreiche Online-Casinos mit ausländischen Lizenzen, beispielsweise von Malta, der Isle of Man oder Curaçao, die auch in Österreich ihre Dienste anbieten. Diese Online-Casinos sind bei österreichischen Spielern beliebt, jedoch sind sie nicht legal. Das Spiel in solchen Casinos ist nicht grundsätzlich verboten, doch Spieler, die dort zocken, bewegen sich in einer rechtlichen Grauzone.
In Österreich besteht ein Glücksspielmonopol. Nur win2day verfügt aktuell über eine staatliche Glücksspiellizenz. Allerdings besteht großes Interesse an einer Liberalisierung des Glücksspielmarktes. Sowohl zahlreiche Online-Casinos als auch die Spieler selbst sind dafür, dass der Glücksspielmarkt für die zahlreichen Anbieter aus dem Ausland geöffnet wird. Die Gründe dafür liegen auf der Hand:
- besseres Angebot an Spielen
- Live-Casino mit Tischspielen, echten Dealern und Casino-Atmosphäre
- mehr Funktionen bei den Spielen
- bessere Gewinnmöglichkeiten
Die gute Nachricht: Wer in einem Casino ohne österreichische Lizenz gespielt und Verluste erlitten hat, kann zumindest einen Teil davon zurückfordern.
Warum Verluste im Casino schwerwiegend sein können
Die Online-Casinos mit ausländischer Lizenz, die auf dem österreichischen Markt aktiv sind, ermöglichen deutlich höhere Einsätze als win2day mit österreichischer Lizenz. Spieler können bei den Slots die Autoplay-Funktion nutzen und viele Runden hintereinander spielen. Das erhöht die Gewinnchancen, birgt aber auch ein deutlich höheres Risiko für Verluste. Dementsprechend können Verluste schwerwiegend sein. Gerade für Menschen mit einem knappen Budget können solche Verluste gravierende Folgen haben und sogar die Existenz bedrohen. Hinzu kommt die Gefahr der Spielsucht.
Umso wichtiger ist es für Menschen, die hohe Verluste erlitten haben, zumindest einen Teil erstattet zu bekommen. Es ist zwar mit Aufwand verbunden, Verluste zurückzufordern, doch wie die Rechtsprechung zeigt, kann sich das lohnen.
Wer einen Verlust erlitten hat, ist nicht allein. Die Online-Casinos ohne österreichische Lizenz werden von vielen Spielern frequentiert. Demzufolge haben bereits viele Menschen Verluste hinnehmen müssen. Einige Rechtsanwälte haben das erkannt und setzen sich für die Rechte dieser Spieler ein.
Rechtsprechung zu Casino-Verlusten in Österreich
Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat mehrfach die Rechtmäßigkeit nationaler Glücksspielmonopole bestätigt. Die Rechtslage ist in Österreich klar. Verträge für Glücksspiele, zu denen das Spiel im Online-Casino gehört, sind ungültig, wenn keine gültige Konzession vorhanden ist. Die auf der Grundlage solcher Verträge eingesetzten Geldbeträge gelten als ungerechtfertigte Bereicherung. Das Casino ohne österreichische Lizenz hat sich demzufolge am Geld der Spieler aus Österreich ungerechtfertigt bereichert. Diese Beträge können von den Spielern zurückgefordert werden.
Es gibt inzwischen mehrere österreichische Gerichtsurteile, die bestätigt haben, dass Spieler ihre Ansprüche auf Rückforderung ihrer Verluste durchsetzen können. Der Oberste Gerichtshof und Gerichte niedrigerer Instanzen haben entschieden, dass das österreichische Glücksspielgesetz (GSpG) mit dem EU-Recht im Einklang steht. Spieler können demzufolge ihre Verluste in Online-Casinos ohne österreichische Konzession zurückfordern.
Voraussetzungen für die Rückforderung von Casino-Verlusten
Spieler können sich an einen Rechtsanwalt wenden, der sich mit dem Glücksspielrecht auskennt. Solche Kanzleien sind online zu finden. Über die Internetplattform der Kanzlei können sich Spieler informieren und bereits Kontakt mit der Kanzlei aufnehmen. Der Rechtsanwalt verfasst die Klage. Mit einem Rechtsanwalt haben Spieler deutlich bessere Chancen, ihre Verluste erstattet zu bekommen.
Spieler können alle ihre Verluste aus den letzten 30 Jahren zurückfordern. Dafür müssen einige Voraussetzungen vorliegen:
- Spieler müssen ihren Wohnsitz in Österreich haben
- Verluste müssen vor Gericht nachweisbar sein
- Gesamtverlust muss vorliegen, was bedeutet, dass Spieler ihre erhaltenen Auszahlungen von den Verlusten abziehen müssen
- Verluste müssen im Online-Casino und nicht bei Sportwetten entstanden sein
Ausgenommen ist win2day. Von dort können Spieler die erlittenen Verluste nicht zurückfordern, da es sich um ein Casino mit österreichischer Lizenz handelt.
Ein Problem könnte darin bestehen, dass Spieler ihre Verluste nicht mehr nachweisen können, da sie keine Aufstellungen über die Verluste führen. Ein Blick auf das Konto beim jeweiligen Casino könnte hilfreich sein. Spieler, die ihre Verluste zurückfordern möchten, können eine Liste mit den jeweiligen Casinos und den Verlustbeträgen an die Anwaltskanzlei schicken. Der Anwalt kann sich an die entsprechenden Casinos wenden und eine Transaktionsliste zusammen mit den Vertragsdokumenten einholen.
Mögliche Dauer des Verfahrens
Wie lange ein Verfahren gegen ein Online-Casino dauert, hängt von der beauftragten Kanzlei, vom jeweiligen Casino und vom Einzelfall ab. Ein Verfahren kann längere Zeit in Anspruch nehmen. Es ist mit Kosten verbunden. Spieler sollten daher abwägen, ob es sich für sie lohnt. Übersteigen die Verluste deutlich die Prozesskosten, lohnt sich ein Verfahren. Die Prozesskosten müssen von den Spielern vorfinanziert werden. Eine Rechtsschutzversicherung oder ein Prozessfinanzierer können helfen. Viele Kanzleien arbeiten mit Prozessfinanzierern zusammen und können einen Prozesskostenfinanzierer vermitteln.
Info: Maria Lengemann
Eine Ergänzung von 49plus:
Selbsthilfegruppen
Worüber Sie auch nachdenken sollten: Nehmen Sie Hilfe in Anspruch, damit Sie Ihre Spielsucht in den Griff bekommen. Es gibt verschiedene Gruppen, die Ihnen helfen, hier eine kleine Auswahl:
- Telefonseelsorge, Notruf 142
- Anonyme Spieler, Hotline 0660/123-66-74
- Spielsucht – Beratung, Therapie
- Spielsuchthilfe
Der erste Schritt ist, sich einzugestehen, dass Sie ein Problem mit Glücksspielen haben. Der zweite Schritt: Kontaktieren Sie eine Anwaltskanzlei. Der dritte Schritt gehen Sie zu einer Selbsthilfegruppe.
Sie werden sehen, das Leben ist ohne Glücksspiele um vieles schöner und einfacher.
Beitragsbild: Gabriele Czeiner