Gesunder Schlaf
Was ist ein „Gesunder Schlaf“? Für mich sind 6 bis 7 Stunden Schlaf ausreichend. Angela Merkl, sagt man, kommt mit 4 Stunden Schlaf aus. Einstein brauchte 10 bis 11 Stunden Schlaf und ein Mittagsschläfchen. Also für jeden Menschen unterschiedlich.
Schlafbedürfnis
Das Schlafbedürfnis ist für jeden Menschen anders. Das zeigt sich schon bei unseren Kindern. Jene die gerne in der Früh länger schlafen, jene die gerne am Abend früher schlafen gehen.
Wir sollten unser starren Schul- und Arbeitszeiten unserem Lebensrhythmus anpassen. Mit Homeoffice haben sich diese starren Arbeitszeiten bzw. Schulzeiten doch etwas geändert. Gerade die Schulzeiten sollten sich mehr unseren Kindern anpassen. Es muß nicht immer um 8.00 oder 8.30 mit dem Unterricht begonnen werden. Wissenschaftler weisen schon seit Jahren darauf hin, dass diese eingefahrenen Schulzeiten sehr zum Nachteil für unsere Kinder sind.
IBG-Arbeitsmediziner Dr. Helmut Stadlbauer: „Schlafentzug bedeutet Stress“. Viele Menschen leiden unter dem „Sozialen Jetlag“. Die Jungen weil sie nicht schlafen dürfen, die Alten haben das Schlafen verlernt. Zu wenig oder schlechter Schlaf machen uns Menschen krank und anfällig für Fehler. Ein Beispiel bei dem Schlafmangel des Personals eine große Rolle gespielt hat, war die Explosion des Atomreaktors von Tschernobyl. Bei Übermüdung am Steuer machen wir Fehler, wir überfahren einen Stopp-Tafel, übersehen eine rote Ampel. In Deutschland werden 20 % der Verkehrsunfälle auf Übermüdung der Fahrer zurückgeführt.
Schlafmangel
Die Folgen von Schlafmangel können sehr gravierend sein. Das Immunsystem wird geschwächt. Durch schlechte Schlafqualität sinkt die Zahl der Antikörper, Viren oder Bakterien können so leichter über die Schleimhäute in den Körper eindringen. Man wird anfälliger für Erkältung, Schnupfen, Husten, etc.
Schlafen hält auch schlank. Laut einer kanadischen Studie haben chronische Kurzschläfer (4 Stunden oder weniger) ein 73% höheres Risiko übergewichtig zu werden als Menschen, die 7 bis 9 Stunden die Nacht schlafen.
Laut Studien kommt es bei chronischen Schlafmangel zu einer erhöhten Entzündungsbereitschaft des Körpers. Eine Folge davon ist Diabetes. Auch für das Gehirn ist der Schlaf extrem wichtig. Unser Hirn braucht die Regeneration genauso wie alle Organe und unser Immunsystem. Man ist vergesslicher, kann sich nicht so sehr auf die Arbeit oder auf das Lernen konzentrieren.
Forscher vermuten, dass Schlafmangel zur Entstehung von Demenz beitragen kann. Und die Entstehung von Migräne ist auch auf Schlafmangel zurück zu führen.
Wir haben wahrscheinlich alle schon einmal ein Glas zu viel getrunken. Genauso fühlt es sich an, wenn ein Mensch 22 Stunden ohne Schlaf auskommen muß. Die Reaktion ist wie bei jemanden der einen Blutalkoholspiegel von 1,0 Promille aufweist. Schlafmangel führt zu einer eingeschränkten Leistungsfähigkeit, erhöhter Tagesmüdigkeit und Schläfrigkeit.
Diese Liste kann noch weiter geführt werden. Schlaganfall, Bluthochdruck, Krebs, Schwindel, Übelkeit, Impotenz, Osteoporose, Depressionen. Schlafmangel über längere Zeit beschleunigt den Alterungsprozess der Zellen. Das heißt wir sehen älter aus, bekommen mehr Falten – Jetzt mache ich sofort ein Mittagsschläfchen!
Schlaflabor
Wenn Sie Probleme haben einzuschlafen, durchzuschlafen, etc. dann kann ein Schlaflabor helfen Ihren Schlafproblemen auf den Grund zu gehen. Während der ganzen Nacht erfolgen Aufzeichnungen verschiedener Körperfunktionen wie z.B. Hirnströme, Atmung, Sauerstoffsättigung. Aufgrund dieser Messwerte kann ein genaues Schlafprofil erstellt werden.
Bei Schlafproblemen sollten Sie aber auf alle Fälle mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin sprechen.
Durch Corona haben vielleicht einige von uns die Chance ihre Arbeitszeiten zu ändern bzw. die Arbeitszeit ihren Schlafbedürfnissen anzupassen. Wenn das möglich ist, machen Sie es. Ihre Lebensqualität wird sicher um einiges besser werden.
Na dann, GUTE NACHT!
Text: Gabriele Czeiner
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