Neues Medikament aus Wien

Ziel ist die Bekämpfung von ultra-seltenen Blutgerinnseln, die zu schweren Komplikationen wie Nierenversagen, Schlaganfall und Herzinfarkt führen können

Engpässe bei Medikamenten haben zuletzt die heimischen Verantwortlichen aufgeschreckt. Weil China und Indien infolge der Wirtschaftsflaute und gravierenden Problemen auf den internationalen Transportwegen nicht genug liefern konnten, sind in den Apotheken wichtige Arzneimittel nicht mehr vorrätig gewesen. Schließlich hat man beschlossen, wieder mehr in Österreich selbst zu produzieren. Ein anschauliches Beispiel für einen erfolgreichen regionalen Produktionsstandort für Medikamente ist das Pharmaunternehmen „Takeda“ mit Hauptsitz in Japan. Dort werden innovative Arzneimittel für Patienten mit seltenen und komplexen Erkrankungen hergestellt. Der Wiener Standort des Unternehmens hat dazu eine bemerkenswerte Erfolgsgeschichte zu erzählen. Ein neues Medikament gegen eine ultra-seltene Krankheit wurde in Österreich erforscht und wird für den gesamten Weltmarkt in Wien produziert.

Forschung und Produktion in Österreich

Das innovative Arzneimittel wurde am Standort in Österreich komplett erforscht. Erfolgreich getestet wurde es in klinischen Studien in elf Ländern, darunter Österreich, Japan und den USA. Mit dieser Leistung beweist der österreichische Standort von „Takeda“ seine Fähigkeit, hochkomplexe Medikamente zu entwickeln und herzustellen. Manfred Rieger, Geschäftsführer und Standortleiter in Österreich, erläutert: „Die Zulassung dieses Medikaments unterstreicht die bedeutende Rolle unserer österreichischen Forscher innerhalb des globalen Forschungs- und Entwicklungsnetzwerks. Diese Errungenschaft festigt Österreichs Position als zentraler Standort für Forschung und Entwicklung. Seit Anfang August ist dieses Arzneimittel, welches bereits in Japan und den USA erhältlich ist, auch für Patienten in der EU zugelassen und steht nun für Betroffene in Österreich zur Verfügung.“

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Takeda GF Manfred Rieger Foto © Lukas Lorenz

Innovatives Europa

Die Innovationskraft von „Takeda“ wirkt sich positiv auf ganz Europa aus. Europa beweist sich als bedeutender Standort für die Forschung, Entwicklung und Produktion von Arzneimitteln gegen sehr seltene Krankheiten. Während der Covid-Krise wurde erneut deutlich, dass es essenziell ist, auch in Europa Medikamente zu produzieren.

Der Standort in Wien hat damit abermals bewiesen, dass er in der Lage ist, hoch spezialisierte Medikamente auf Weltmarktniveau herzustellen. Somit wird ein wertvoller Beitrag zur globalen Gesundheitsversorgung geleistet. Das Medikament für die kontinuierliche Versorgung von Patienten in aller Welt wird in Wien produziert. In Notfällen ist der Wiener Standort auch in der Lage, binnen weniger Stunden Life-Saving-Shipments des Medikaments zu Menschen, die akut eine medizinische Versorgung benötigen, durchzuführen. So konnte man bereits zur Lebensrettung eines Neugeborenen in Großbritannien sowie einer schwangeren Frau und ihrem ungeborenen Kind in der Schweiz beitragen. Am Wiener Standort werden über 20 verschiedene Arzneimittel hergestellt.

Über das Medikament

Das neue Medikament ist das weltweit erste zugelassene ADAMTS13-Protein zur Behandlung von Purpura (cTTP), mit dem Ziel, das Risiko für Blutgerinnsel bei betroffenen Patienten zu verringern. Purpura (cTTP) ist eine ultra-seltene, angeborene, chronische Blutgerinnungsstörung, die durch einen Mangel des Enzyms ADAMTS13 verursacht wird. Die Inzidenzrate liegt bei etwa einer Neuerkrankung pro einer Million Menschen. Ohne Behandlung können durch Blutgerinnsel schwere Komplikationen wie Nierenversagen, Schlaganfall und Herzinfarkt entstehen. Die Sterblichkeitsrate bei akuten TTP-Ereignissen liegt unbehandelt bei über 90 Prozent. Das biologische Arzneimittel wird sowohl in akuten Fällen als auch zur prophylaktischen Therapie angewendet.

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Takeda Mitarbeiter Foto © Takeda

Über Takeda

„Takeda“ ist ein weltweit führendes, biopharmazeutisches Unternehmen mit Hauptsitz in Japan, das sich zum Ziel gesetzt hat, Lebens-verbessernde und –erhaltende Arzneimittel für die Behandlung von seltenen und komplexen Erkrankungen zu entwickeln und zu produzieren. In Österreich findet jeder Prozessschritt für innovative Arzneimittel statt: von der Forschung & Entwicklung, über Plasmaaufbringung und Produktion bis zur Versorgung der Patienten. Rund 4.500 Mitarbeiter tragen dazu bei, dass Medikamente aus Österreich in über 100 Länder weltweit gelangen. 

Text: Gerhard Krause #krausegedanken

Beitragsfoto: Takeda Werk in der Donaustadt © Takeda

 

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