Teneriffa
Das erste Mal seit Beginn der Pandemie, dass ich mich wieder in ein Flugzeug setzte und Richtung Süden, nach Teneriffa, schwebe. Der Winter war nicht so toll, es gab einen Lockdown, die Coronazahlen waren teilweise sehr hoch und beängstigend. Die sozialen Kontakte auf ein Minimum reduziert. Das hat auch nicht gerade für ein tolles Wohlgefühl gesorgt.
Umso schöner ist es jetzt wieder einmal weg zu fliegen. Und ich betone FLIEGEN. Das ist für mich ein Stückerl Freiheit. So wie in einem Cabrio den Highway #1 rauf und runter, rauf und runter, rauf und runter zu fahren. Soweit fliege ich nicht. Knappe 5 Stunden von Wien entfernt geht es nach Teneriffa.
Eine Insel die zu den Kanaren gehört. Afrika (288 km) ist näher als Europa, also Spanien (1.274 km).
Für mich das erste Mal, dass ich Urlaub mache auf dieser Insel. Ich habe 10 Tage Zeit. Auf booking.com, wo sonst, suche ich mir diese Destination aus. Direktflug, Hotel mit Halbpension, Transfer vom Flughafen zum Hotel, der Preis ist ok. Costa Adeje, der Süden der Insel soll es werden.
Costa Adeje
Am Flughafen in Teneriffa muß ich 20 Minuten auf den Transfer warten. Es war sehr sonnig, warm, ca. 24 Grad, windig und ich konnte das Meer schon riechen. Ein herrliches Feeling.
Das Hotel war ok. Kleine Zimmer, sehr sauber, alle freundlich. Ich war gegen 14.30 Uhr im Hotel, Koffer auspacken, Badeanzug anziehen und eine Runde im Pool schwimmen. Eine große Anlage, jetzt in der Vorsaison ist es locker besucht. Im Juli/August möchte ich hier nicht sein.
Am Abend ein kleiner Spaziergang zum Meer. Was mir negativ auffällt, dass hier nur Hotels oder Appartements für Touristen sind. Zum Strand sind es 5 Minuten, die Füße ins Wasser stecken, das war bitter-kalt.
Zum Essen gab es ein wunderbares Buffet mit verschiedensten Vorspeisen, Suppen, Hauptspeisen, Salaten, Obst und ein herrliches Buffet nur mit Nachspeisen.
Der erste Eindruck von diesem Teil der Insel: es ist sauber. Die Straßen und Gehsteige sind in keinem guten Zustand. Die Strandpromenade ist mit glatten Fliesen versehen, wem das eingefallen ist, die teilweise gebrochen sind. Lustig ist es, wenn die Fliesen naß werden, das ist dann wie ein Eislaufplatz.
Ein Lokal neben dem anderen, Supermärkte, Geschäfte mit Souvenirs, Kleidung. Und natürlich, meistens Schwarzafrikaner, die mit Taschen, Sonnenbrillen, Schmuck, T-Shirts über die Strandpromenade laufen oder auf der Promenade eine Decke auflegen und darauf wird alles abgestellt. Gucci-Taschen für 10€, ich kann den Unterschied zu einer echten Gucci nicht erkennen. Würde mir weder um 10€ noch um 500€ eine Gucci-Tasche kaufen.
Delphine
Nach 3 Tagen Erholung, Entspannung, Faulsein mache ich den ersten Ausflug. Eine Schiffsfahrt zu den Walen und Delphinen. Ein Katamaran, locker besetzt, wir fahren entlang der Küste und dann aufs offene Meer. Von hier sieht man wie groß die Insel ist. Und es gibt einen wunderschönen Blick auf den Teide. Aber dazu später.
Nach über einer Stunde Fahrzeit wird der Motor abgestellt und dann sehen wir Delphine. Zumindest die Flossen. Ganz raus aus dem Wasser sind sie nicht gekommen. Wale konnte ich keine sehen, Schade. Es gab dann noch einen Abstecher zu einer Bucht. Vor der Bucht wurde gestoppt. Man konnte ins Meer schwimmen gehen. Das Wasser was klar, herrliche blau aber sehr kalt. Ich habe nur die Zehen rein gehalten und habe wieder umgedreht. Habe mir ein Glas Wein genommen und die Sonne genoßen. Danach ging es entlang der Bucht wieder zurück zum Hafen.
La Gomera
Der nächste Tagesausflug war La Gomera. 8.00 Uhr kam der Bus und brachte mich und andere Touristen zur Fähre. Mit der ging es dann auf die Insel La Gomera. Die Fahrt mit der Fähre dauerte ca. 45 Minuten. Diese Insel hat mich sehr beeindruckt. Hier möchte ich einmal Urlaub machen. Wenig Touristen, viel Grün.
Das ist die zweitkleinste Insel der Kanaren. Auch diese Insel ist vulkanischen Ursprungs. Mit dem Bus fahren wir durch Hermigua und Agula. In einem Restaurant bekommen wir ein Mittagessen, als Abschluss dieser Pause gab es eine Vorführung der „Silbo“ Pfeiffensprache. Diese Sprache wurde von den Ureinwohnern verwendet um über tiefe und enge Schluchten und Täler zu kommunizieren.
Die nächste Station ist der Nationalpark Garajonay, er beansprucht ca. 10 % der Insel. Der Nationalpark wurde 1986 zum Weltnaturerbe der UNESCO, wegen seines speziellem Ökosystem, erklärt. Das ist ein wunderbares Wandergebiet und auch für Radfahrer ein Paradies.
Hier gibt es viel Natur. Auch viel Grün. Die Straße führt über Serpentinen rauf zum Roque de Agendo. Das ist ein vulkanischer Felsturm.
Der letzte Stop auf der Insel ist die Inselhauptstadt San Sebastian. Der Spaziergang durch diese Stadt ist sehr beeindruckend. Sehr viele alten Gebäude sind noch erhalten und renoviert. Durch die engen Gassen flanieren. Das hat auch Christoph Kolumbus gemacht. Er startete, angeblich von hier, 1492, seine Reise nach Indien.
Teide
Schön langsam lernen wir den Süden de Insel kennen. Teide-Nationalpark ist unsere nächste Station. Der Pico del Teide ist die höchste Erhebung auf Teneriffa. El Teide ist die hispanisierte Form des Guanchen-Begriffes Echeyde. In der Legende ist dieser Ort die Wohnung des bösen Dämons Guayota, der den Sonnengott Magec entführte und ihn dort gefangen hielt. Der Nationalpark befindet sich im Zentrum der Insel, wir besichtigen den südlichen Teil. Über sehr enge und steile Straßen fahren wir bergauf mit einem Autobus. Ich möchte hier nicht einmal mit meinem Fiat 500 fahren. Man sieht wie sich die Vegetation verändert, immer spärlicher wird und schließlich nur mehr jahrhundertalte Lavasteine vorhanden sind.
Dann gibt es immer wieder kleinere oder größere Gebiete wo aus den Lavasteinen Bäume oder Kakteen wachsen. Überall dort wo größere Kakteen-Gebiete sind, gibt es keine Insekten, wurde mir erzählt. Mit dem Bus geht es bis zur Seilbahn.
Die Landschaft verändert sich ständig, mal ist sie kahl und grau, dann wieder dunkelbraun bis schwarz, dann wieder leuchtendes rot. Ein wunderbares Naturschauspiel.
Bei der Rückfahrt habe ich noch einen tollen Ausblick auf das Meer und den Strand. Und von hier sieht man auch wie dunkel der Strand ist. Teilweise fast schwarz von Lavastein.
Noch einen Tag zum Ausrasten und dann geht es wieder nach Hause. Fazit von diesem Urlaub, es war nett, wirklich begeistert hat mich die Insel nicht. Zumindest dieser Teil. La Gomera hat mir sehr gefallen, auf dieser Insel möchte ich demnächst ein paar Tage Urlaub machen.
Ein letzter Abendspaziergang – Buenas Noches Teneriffa.
Text + Beitragsfoto: Gabriele Czeiner