34 % weniger Verkehrstote auf Autobahnen!

34 % weniger Verkehrstote auf Autobahnen! Kritik am VCÖ, der den erfreulichen Rückgang mit keiner Zeile erwähnt.

Dass die Zahl der Verkehrsunfälle und Verkehrstoten im Vorjahr gestiegen sei und damit auch die Unfallkosten, möchte eine aktuelle VCÖ-Analyse den Österreichern einreden. Tatsächlich stimmt diese Zahl aber nur für Wien, weil hier von den insgesamt 349 Todesfällen des Jahres 2024 eine Steigerung von 12 auf 20 Unfalltoten aufgezeigt werden muss. Eine Steigerung, die auf Unfälle von E-Scootern und Elektro-Fahrradfahrern zurückzuführen ist. Dass es auf den heimischen Autobahnen 34 Prozent weniger Verkehrstote gegeben hat, ist dem VCÖ nicht einmal eine Zeile wert. Und leider werden die selbst ernannten „Analysen“ des Verkehrsclubs VCÖ in Pressemeldungen immer noch kritiklos übernommen.

Zum Vergleich, die wirklichen Zahlen:

349 Menschen sind im abgelaufenen Jahr 2024 vom 1. Jänner bis zum 31. Dezember auf Österreichs Straßen tödlich verunglückt, um 13,4 Prozent weniger als im Jahr 2023 (402). Auf Autobahnen und Schnellstraßen waren 32 Verkehrstote zu verzeichnen. Das entspricht einem Anteil von nur 9,2 Prozent an allen Verkehrstoten und bedeutet trotzdem 130 km/h-Limit einen Rückgang um 34,7 Prozent (minus 17) gegenüber 2023.

Tadel statt Lob

Dies wäre für einen Verkehrsclub eigentlich Anlass genug, endlich einmal eine erfreuliche Bilanz zu ziehen und die Verkehrsteilnehmer zu ermutigen, weiterhin Unfälle zu vermeiden, statt sie mit unnötigen Tempolimits wie Tempo 100 auf Autobahnen zu verunsichern. Holland, das Land mit den meisten Verkehrstoten in Europa, will das 100-km/h-Limit auf Autobahnen wieder auf 130 km/h erhöhen, weil hier die wenigsten Unfälle passieren.

#49plus
Elektro-Fahrrad Foto © Gabriele Czeiner

Außerdem:

Im vergangenen Jahr starben mehr Motorradlenker, E-Scooter-Lenker und mehr Leichtmotorrad-Lenker als je zuvor. Es ist daher nicht zu verstehen, dass der VCÖ ständig falsche Horrormeldungen gegen die Autofahrer produziert und Tempo 100 verlangt. Hintergrund: Es wird schon etwas hängen bleiben, um das Ziel, die Menschen endgültig zu manipulieren, rascher erreichen zu können. Dass dafür viel Steuergeld von der Stadt Wien, von den Wiener Verkehrsbetrieben und sogar vom Finanzministerium locker gemacht wird, nur um damit beim VCÖ ein paar „Günstlinge“ mit wohldotierten Jobs zu versorgen, sei der Vollständigkeit halber hier auch noch erwähnt. Die Zahlen werden nämlich von der Statistik Austria erhoben und werden vom VCÖ nur eigenwillig interpretiert. Und zwar falsch!

Motorradgefahren

Bei den tödlichen Verkehrsunfällen 2024 verloren 82 Motorradfahrer (davon 27 mit Leichtmotorrädern), 7 Scooterfahrer, 32 Radfahrer (davon 20 mit Elektro-Fahrrädern), sechs Mopedfahrer und ein Lenker eines Seniorenmobils ihr Leben. Außer die Fahrer von Motorrädern dürfen sie allesamt nicht schneller als 30 km/h fahren. Bei mehreren der tödlichen Alleinunfälle wurde kein Sturzhelm getragen. Generell sind auch 40 Prozent der Motorradunfälle Alleinunfälle – verursacht durch nicht angepasste Geschwindigkeit, Unachtsamkeit oder Ablenkung sowie missglückte Überholmanöver.

Alleinunfälle

80 Prozent der tödlichen Pkw-Unfälle sind Alleinunfälle oder Frontalkollisionen. Davon wiederum 40 Prozent bei Alleinunfällen. Hier zeigt eine ÖAMTC-Analyse, dass drei Viertel der Abkommensunfälle von den Straßen mit dem Anprall an einen Baum, einen Brückenpfeiler oder ähnlichen Objekten am Straßenrand enden. Jeder fünfte Verkehrstote war zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs. Die Gegenmaßnahmen – darunter vorwiegend die Gestaltung eines fehlerverzeihenden Straßenraums – hinken im Österreich deutlich hinterher. Überwiegende Unfallursachen: Unachtsamkeit oder Ablenkung. 13 Personen kamen heuer bisher als Fußgänger ums Leben. Viele der tödlichen Unfälle passierten auf Schutzwegen oder im Bereich von Kreuzungen.

Text + Beitragsfoto: Gerhard Krause #krausegedanken Nr. 19

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