6 Millionen „Raser“

6 Millionen „Raser“ von Tempo-Jägern erwischt

Auf Österreichs Straßen sind „immer mehr Raser unterwegs“, schreiben die Medien und schüren damit die Angst der Menschen und heben so die selbst ernannten Hass-Prediger gegen die klimaschädigenden Autofahrer und die PS-starken Luft-Vergifter in ihren teuren SUV-Fahrzeugen auf ein bisher nicht dagewesenes Niveau hinauf. Grundlage der Medienberichte:  Im vergangenen Jahr hat die Verkehrspolizei mehr als sechs Millionen Geschwindigkeitsübertretungen angezeigt oder sie mit Organstrafverfügung geahndet. Laut Innenministerium hat die Anzahl der Tempo-Delikte damit einen neuen „Jahreshöchstwert“ erreicht.

Mehr Tempo-Jäger

Doch wie schaut die Wirklichkeit aus? Gegenüber dem Vorjahr ist nämlich „nur“ ein Anstieg von 0,6 Prozent zu verzeichnen gewesen. Und zwar von 6.123.309 auf 6.160.271. Immer noch zu viele könnte man meinen. Allerdings sind die meisten der Tempo-Bolzer in sogenannten Tempo 30-Zonen erwischt worden. Wenn sie um 3 km/h (Toleranzgrenze) zu schnell waren. Oder, wenn sie auf der Autobahn den Luft-Hunderter (IG-Luft nach dem Immissionsschutzgesetz) übersehen haben, weil sie hinter einem E-Auto mit 130 km/h unterwegs waren.

#49plus #krausegedanken
Radarfalle Foto © Gerhard Krause

80 Prozent Tempo-30-Zonen

Die Tempo-Straf-Rekorde überschlagen sich aber auch aus anderen Gründen so rasant: Einerseits gibt es seit mehreren Jahren schon Tausende neuer Tempo-30 Zonen. Und zwar nicht nur vor Schulen, Krankenhäusern oder in ausgewiesenen ruhigen Wohngebieten. Die Tempobremsen sind auch in Hauptdurchzugsstraßen ohne Anrainer und in Industriegebieten allgegenwärtig. Seit einigen Zeit in Wien auch in Haltestellenbereichen der Öffentlichen Verkehrsmittel. Und zwar auch dann, wenn gar keine Öffis und damit auch keine Fahrgäste unterwegs sind. Gestraft wird trotzdem! In der Zwischenzeit sind in Wien bereits knapp 80 Prozent der Straßen als Tempo30-Zonen zur Realität geworden. Und ebenso eine Realität geworden:  82 Prozent der Autofahrer halten sich nicht daran. Als in Hietzing die erste Tempo-30-Zone eingeführt wurde, hat die zuständige Bezirkspolitikerin noch gesagt: „Damit die Autofahrer dann wenigstens mit Tempo 50 unterwegs sind!“ Sie hat das freilich vergessen, dies auch den Polizisten hinter den Radarpistolen verraten. Denn gestraft wird auch hier trotzdem!

„Immer mehr Geräte unterwegs“

Und noch einen Grund haben die hohen Deliktzahlen: Die Verkehrspolizei verfügt derzeit über doppelt so viele Radargeräte als noch vor drei Jahren. Die neueste Generation erkennt bereits Überschreitungen von 3 Km/h. Derzeit befinden sich unglaubliche 110.000 stationäre Radargeräte an Österreichs Straßenrändern. Etwa 5,3 Millionen der 6.160.271 Geschwindigkeitsübertretungen im Vorjahr wurden von diesen Radargeräten und von den Radarpistolen der Polizisten gemessen. 580.000 Fahrzeuglenker fuhren in Überprüfungen mit Lasermessgeräten. Etwa 270.000 Fahrzeuglenkende wurden von Zivilstreifen, durch die Sektion-Control-Anlagen oder andere Überwachungsarten (nach Schätzungen der Amtsorgane) erwischt.

Also nicht nur die Raser haben zugenommen, sondern auch die Tempo-Jäger!

Text + Beitragsfoto: Gerhard Krause #krausegedanken Nr. 14

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6 Millionen „Raser“ von Tempo-Jägern erwischt. Auf Österreichs Straßen sind „immer mehr Raser unterwegs“, schreiben die Medien.
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