Die armen Söhne der Feministinnen
Mehr als nur seltsam sind die Blüten, welche derzeit der mediale Feminismus treibt. Von der „Me too“-Bewegung ermutigt, schießen nämlich nun Fraueninitiativen wie Schwammerln aus dem Boden. Einige davon mit durchaus berechtigten Sorgen, mit Ängsten und Forderungen, andere dagegen mit wirklich haarsträubenden Aussagen. So hätten etwa Frauen nach der Ultraschalluntersuchung in der Schwangerschaft immer wieder geweint, heißt es hier in Publikationen. Zum Teil natürlich vor Glück, aber vielfach auch aus Enttäuschung, weil das Baby im Bauch ein Bub ist – schreibt etwa eine bekannte Autorin, die angeblich der schwierigen Frage nachgeht, wie man heute Söhne erziehen soll, dass sie keine Sexisten werden. „Er darf bloß kein Arschloch werden“, so beschreibt etwa die Feministin Shila Behjat – ihre Eltern stammen aus dem Iran – ihre Sorgen, als sie erfahren hat, dass das Baby in ihrem Bauch ein Bub ist …
Grenzen des Feminismus
Spätestens jetzt ist für mich der Feminismus an einer Grenze angelangt, die man nicht mehr verteidigen kann. Die eigenen Kinder als „Arschlöcher“ zu bezeichnen, nur weil sie männlich sind, das geht wohl gar nicht. Wie haben es denn Abermillionen von Müttern geschafft, dass ihr Sohn kein Sexist oder ein Arschloch geworden ist? Das hat mit Erziehung, Gesellschaft und der dazugehörigen Kultur zu tun. Und sicher nichts mit einem bis zur Unerträglichkeit strapazierten Feminismus. Das muss den allermeisten Gebärenden aber nicht erst beigebracht werden, sehr wohl aber offensichtlich den feministisch veranlagten selbst ernannten Weltverbesserinnen, wie die oben genannte Autorin.
Nicht debattierbar
Behjat stößt mit ihrem Buch zwar ins Herz zeitgenössischer feministischer Debatten, wie Kritiker meinen, es seien aber sehr persönliche und sehr subjektive Gedanken, die sie in ihrem Essay festhält. Mit ein Grund: Sie ist Mutter zweier Buben! Spätestens jetzt wäre sie als Mutter und Erzieherin nämlich gefordert. Denn kein Bub wird durch seine Geburt zu einem Sexisten. So wie die Autorin das in ihrem Buch beschreibt, wird sie es freilich nicht schaffen, dass ihre Buben Feministen werden! Sie werden sich wohl zu „Arschlöcher“ entwickeln.
Rassismus
Seit Beginn der Frauenbewegung gibt eine bestimmte Art Frauen den Ton an, meint dazu etwa Rafia Zakaria in ihrem Buch „Against White Feminismus“ (Wie weißer Feminismus die Gleichberechtigung verhindert). Die muslimische Autorin ist eine pakistanisch-amerikanische Anwältin. Es seien vorwiegend bürgerliche Frauen aus westlichen Nationen, die allesamt ‚weiß‘ sind, beschreibt Zakaria die Feministinnen. Doch während diese damit nur in Vorstandspositionen aufsteigen wollen, bleibt politische Unterstützung für alle anderen Frauen aus. Zakarias Polemik enthüllt das rassistische Erbe der Frauenbewegung. Sie zeigt, wie der Wunsch nach Gleichberechtigung auf Vorurteilen und Ausbeutung fußt und meint völlig richtig, dass politische Teilhabe anders aussehen müsste. Herz, was willst du mehr: Feministinnen, die ihre eigenen Kinder als Arschlöcher bezeichnen und andere, die zugeben, dass Feminismus eigentlich auf Rassismus und Ausbeutung basiert.
Nur ein Furz?
Zurück bleibt eine verstörte Gesellschaft, die zwischen diesen Feministischen Extrem-Meinungen nun entscheiden soll, was richtig und was falsch ist. Dazu mein Rat, frei nach Vizekanzler Werner Kogler, auf jeden Furz zu reagieren wäre nicht notwendig.
Text + Beitragsfoto: Gerhard Krause #krausegedanken Nr. 15