Alzheimer: verhindern – vorsorgen
Über Alzheimer, Demenz haben wir auf 49plus schon oft berichtet. Jetzt gibt es eine neue Studie. Verhindern – Vorsorgen: Bis zu 40 Prozent der Fälle könnten verhindert werden.
Alzheimer-Demenz ist eine neurodegenerative Erkrankung, bei der spezifische neuropathologische Veränderungen wie die Anhäufung von Amyloid-beta Plaques und neurofibrillären Tangles (TAU-Proteinen) im Gehirn zu fortschreitendem Verlust von Neuronen und deren Verbindungen führen. Die Folge sind zunehmende kognitive Einschränkungen.
Risikofaktoren
„Bis zu 40 Prozent der Demenzerkrankungen könnten durch die Beachtung und Vermeidung von zwölf wichtigen Risikofaktoren verhindert werden“, sagt die Demenzforscherin Elisabeth Stögmann von der Universitätsklinik für Neurologie der MedUni Wien.
Zu den Risikofaktioren zählen unter anderem:
- bevölkerungsweite Faktoren wie der Zugang zu Bildung
- und das Ausmaß an Luftverschmutzung
- Bewegungsmangel
- Rauchen
- Übergewicht
- Bluthochdruck
- Ernährung
- soziale Kontakte
- geistige Fitness
Das sind einige der Risikofaktoren welche im Zusammenhang mit Alzheimer-Demenz stehen. Dagegen können wir alle etwas tun – VORSORGEN!
Regelmäßige Bewegung ist extrem wichtig. Es gibt gute Apps wo Sie ablesen können wie viel Bewegung sie schon gemacht haben. Diese App erinnert Sie auch dass Sie noch Bewegung machen müssen. Der tägliche Spaziergang sollte so kein Problem sein. Menschen die sich an eine mediterrane Ernährung halten – wenig Fleisch und Milchprodukte, viel Obst, Gemüse und Fisch – haben weniger vaskuläre Risikofaktoren und eine bessere kognitive Funktion.
Nicht rauchen, mäßig Alkohol trinken, täglich Obst und Gemüse essen erhöht die Lebenserwartung und die Gesundheit im Alter.
Soziale Kontakte
„Es ist seit einiger Zeit bekannt, dass es einen Zusammenhang zwischen sozialer Isolation und Demenz gibt“, fügt Stögmann hinzu.
Immer mehr ältere Menschen leben alleine. Sei es, dass der Partner verstirbt, die Familienmitglieder zu weit weg wohnen. Das ist sehr oft ein Schritt in die Einsamkeit. Und Einsamkeit macht krank! Es gibt Tageszentren wo Sie sich mit anderen Menschen treffen können. Pensionistenclubs gibt es in allen Bundesländern und in jedem Bezirk. Wir haben auf 49plus schon einige Male über die Aktivitäten dieser Clubs berichtet. Regelmäßig Kontakt und regelmäßige Treffen mit Freunden und Bekannten sind sehr, sehr wichtig. Gehen Sie täglich ins Kaffeehaus, besuchen Sie regelmäßig Ihre Pfarre. Es gibt so viele Möglichkeiten Kontakte zu pflegen und neue Bekanntschaften zu schließen.
Frühzeitiges Erkennen
„Man weiß heute, dass die Ablagerung von Plaques im Gehirn schon zehn bis 20 Jahre vor dem Auftreten offensichtlicher klinischer Symptome beginnt“, erklärt Neurologin Stögmann.
„Daher ist die Diagnose früher Phasen der Alzheimer-Krankheit, wie z. B. der leichten kognitiven Beeinträchtigung von besonderem Interesse,“ sagt Stögmann, „dafür sind Screening-Verfahren, die mit einer hohen Sicherheit einen pathologischen kognitiven Abbau ausschließen bzw. bestätigen können, von großer Bedeutung.“
Elisabeth Stögmann leitet die Ambulanz für Gedächtnisstörungen und Demenz an der Universitätsklinik für Neurologie. Um weitere Risikofaktoren zu identifizieren forscht Stögmann im Rahmen eines von der EU geförderten Horizon-2020-Projekts, mittels verschiedener Ansätze an Risikofaktoren für Demenzerkrankungen.
„Es müssen noch viele Fortschritte gemacht werden, bevor wir die Alzheimer-Krankheit oder andere Formen der Demenz aufhalten oder gar heilen können“, gibt Stögmann einen Ausblick in die Zukunft. Hoffen wir, dass es bald eine Therapie gegen Alzheimer-Demenz gibt.
49plus wird weiter darüber berichten.
Quelle: Medizinische Universität Wien, Mag. Johannes Angerer
www.meduniwien.ac.at
Mittwoch 21. September 2022 ist Welt-Alzheimer-Tag!
Text: Gabriele Czeiner
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