Wiener Spaziergänge Nr. 21
Der Herbst bietet wunderschöne Farben, von gelb bis rot ist alles vorhanden. Diese Farben werden wir heute in den Weingärten von Mauer geniessen. Dort verbringen wir heute unseren 21. Wiener Spaziergang.
Mauer
Mauer ist ein Teil vom 23. Bezirk, also vom südlichsten Bezirk von Wien-Liesing. Mauer ist bekannt für seine Heurigen und für seine teuren Grundstücks- bzw. Immobilienpreise. Hier gibt es sehr viele wunderschöne alte Villen. Es liegt am Rand vom Wienerwald und grenzt an Hietzing (Lainzer Tiergarten), Speising und an die Liesinger Bezirksteile Atzgersdorf, Liesing und Kalksburg.
Start ist der Maurer Hauptplatz. Hier spürt man noch ein wenig den dörflichen Charakter. Am Hauptplatz befindet sich ein Kriegerdenkmal. Es soll an die Gefallenen vom 1. und 2. Weltkrieg erinnern.
Endresstraße, Heudörfelgasse. Hier stehen ein paar wunderschöne, alte Villen. Wie ich schon eingangs erwähnt habe, wir wandern in einer exquisiten Gegend. An diversen alten renovierten Häusern kann man sich noch vorstellen, wie es hier einmal war. An einigen neu erbauten Häusern kann man sich vorstellen, wie es nicht sein sollte! Wieviele Heurige es hier gab. Das hat sich stark verändert. Heurige gibt es nicht mehr viele.
Über die Franz-Asenbauer-Gasse landen wir in den Weingärten von Mauer. Übrigens Franz Asenbauer war Ziegel- und Schieferdeckermeister und Gemeindefunktionär. Links in der Gasse gehen wir noch an der Privatschule St. Ursula vorbei. In dieser Umgebung ist das Lernen sicher schön. Am Ende der Gasse befindet sich noch ein Marienmarterl. Und dann sind wir in den Weingärten. Bei einem Spaziergang im Herbst kann man die herrlichen Farben in den Weingärten bewundern.
Hochquellenwasserleitung
Am Ende des Anstieges gelangen wir am Weg der 2. Wiener Hochquellenwasserleitung. Es ist herrlich ruhig. Zum Nachdenken, Entspannen und den Gedanken ihren Lauf lassen. Von hier hat man auch einen herrlichen Blick auf Wien, schade, dass das Wetter nicht so perfekt ist.
Minichlacke
Ein Platz bei diesem Spaziergang, der besonders erwähnenswert ist, ist das Biotop Minichlacke. Man wandert ein Stück durch den Wald und dann steht man vor diesem Fischteich. Es gibt hier zwei Bänke zum Verweilen, das sollte man auf alle Fälle tun. Das fühlt sich an wie ein „magischer Ort“. Dieser Biotop wurde nach dem Revierförster Hannes Minich benannt, und wahrscheinlich auch in seiner Amtszeit angelegt.
Georgenberg
Ja Liesing hat einen Berg, den Georgenberg. Zugegeben nicht sehr hoch, 328 m. Zum Bergsteigen nicht wirklich geeignet, für „Wiener Spaziergänge“ ist dieser Berg perfekt. Was diesen Georgenberg, außer Spaziergängen, so interessant macht ist die Wotrubakirche und der Sternengarten. Die Kirche wurde nach Entwürfen des Bildhauers Fritz Wotruba und Plänen des Architekten Fritz Gerhard Mayr erbaut. Hat in den 1970er Jahren für ziemliche Diskussionen gesorgt, mittlerweile haben wir uns alle daran gewöhnt.
Heuriger
Jetzt ist es Zeit für ein Glas Sturm. Wenn wir dieses Getränk verkosten, dann ist der Herbst schon da oder steht kurz vor der Tür. Auch die Weinlese ist fast abgeschlossen. Wir haben Anfang Oktober, der Sturm ist jetzt für mich perfekt, noch etwas süßlich, auf den freue ich mich. Über die Kalksburger Straße, Maurer-Lange-Gasse geht es zum Jesuitensteig. Hier gehen wir zum Heurigen Steinklammer. Ein Glas Sturm, ein gutes Essen und als Abschluss ein Glaserl Wein.
Wenn der Heurige ausgesteckt hat, wenn die Kaffeehäuser geöffnet haben, dann ist das Leben, vor allem in Wien, schon sehr lebenswert!
Text + Beitragsbild: Gabriele Czeiner