Macht Abendessen dick?

Ein langer Tag geht zu Ende und man belohnt sich mit einem großen, üppigen Essen. Am nächsten Morgen macht sich das bestimmt auf der Waage bemerkbar. Oder etwa nicht? Forscher sind nun in einer Analyse diese spannende Forschungsfrage nachgegangen und haben untersucht, ob sich eine Änderung der Kalorienzufuhr am Abend auf das Gewicht auswirkt. Das Gewicht wurde mithilfe des Body Mass Index (kurz BMI) bestimmt. Beim BMI wird das Körpergewicht ins Verhältnis zur Körpergröße gesetzt (kg/m2). Wenn der BMI zwischen 18,5 und 24,9 liegt, spricht man von Normalgewicht. Werte unter 18,5 werden als Untergewicht eingestuft, Werte ab 25 als Übergewicht.

Zeitraum

Der Zeitraum für das Abendessen belief sich auf die Zeit zwischen 18 Uhr und 21 Uhr. Bei einer Beobachtungsstudie wurden mehrere Gruppen über einen festgelegten Zeitraum beobachtet. Gruppe A könnte etwa eine Gruppe Personen sein, die immer ein leichtes, kleines Abendessen verzehren. Gruppe B hingegen jene Menschen, die abends eher viel und üppig essen. Vier Beobachtungsstudien zeigten, dass ein großes Abendessen mit einem Anstieg des BMI verbunden war. Fünf Studien konnten allerdings keinen Zusammenhang zwischen einem großen Abendessen und dem BMI feststellen. In einer Studie nahm der BMI sogar ab, wenn sie viel zu Abend gegessen hatten. Zusammenfassend konnte also nicht bestätigt werden, dass ein großes Abendessen einen negativen Effekt auf das Körpergewicht hatte.

Energieverbrauch

Eine Studie beschäftigte sich mit Veränderung. Gruppe A wurde gebeten, am Abend weniger zu essen. In Gruppe B wurde nichts verändert. Die Forscher werteten 8 Interventionsstudien zum untersuchten Thema aus. Auch hier zeigte sich: Personen, die abends weniger aßen, profitierten nicht durch einen Gewichtsverlust. Schlussfolgerung: Ein kleines Abendessen führt nicht zu einem Gewichtsverlust. Entscheidend dafür, ob man zu- oder abnimmt, ist also nicht der Zeitpunkt des Essens, sondern vielmehr die Gesamtenergiebilanz, also ob die Menge an zugeführter Energie der Menge an Energie entspricht, die verbraucht wurde.

Quelle: DGP – DeutschesGesundheitsPortal

Text: Gerhard Krause