Echinacea löst Erkältungsprobleme
Arzt der Gebietskrankenkasse gibt Tipps, wie man gesund bleiben kann
In der kalten Jahreszeit steigt das Risiko für akute Atemwegsinfektionen, Pflanzenheilmittel sind sowohl zur Prävention als auch zur Therapie sehr gut geeignet. Sie können die Infektanfälligkeit und Krankheitsschwere reduzieren und so auch den Bedarf an Antibiotika senken. Das gilt besonders für Echinacea, bekannt auch als Sonnenhut.
Für Echinacea wurde in einer Fülle von placebo-kontrollierten klinischen Studien klar die Wirksamkeit sowohl in der präventiven Anwendung als auch in der therapeutischen Behandlung von Erkältungen gezeigt. Neueste Studien bestätigen, dass Echinacea sogar Atemwegsinfektionen und damit verbundene Komplikationen bei Kindern stark vermindern und den Bedarf an Antibiotika gar um fast 73 Prozent reduzieren kann.
Echinacea wurde in einer kontrollierten Schweizer Studie in der Langzeitprävention von Atemwegsinfekten über einen Zeitraum von vier Monaten untersucht. Dabei erhielten 203 Kinder entweder Echinacea (Verum-Arm, n=103) oder Vitamin C (Kontrollgruppe, n=93). Unter Echinacea blieb die Mehrheit der Kinder ohne Atemwegsinfekte und hatte um 32,5 Prozent weniger Episoden mit Schnupfen und Erkältung als unter Vitamin-C-Gabe. In der Echinacea-Gruppe wurden insgesamt 429 Krankheitstage gezählt, in der Kontroll-Gruppe 206 Tage. Nur vier Kinder mussten mit Antibiotika behandelt werden, das ist ein Rückgang der Antibiotikagabe um 73 Prozent! Die Studienautoren schlussfolgern, dass Echinacea zur Stärkung des kindlichen Immunsystems beiträgt, Atemwegsinfekte und einhergehende Folgeerkrankungen reduziert. Echinacea-Produkte in hoher Qualität werden gemäß den Vorschriften des Österreichischen Arzneimittelbuches hergestellt, sind als Arzneimittel zugelassen und in Apotheken erhältlich.
Tipps um gesund zu bleiben
„Das A und O, um sich gegen Erkältungen zu schützen, ist die Stärkung des Immunsystems“, sagt Dr. Michael Kraus von der NÖ Gebietskrankenkasse. „Es gibt viele Wege, das körpereigene Abwehrsystem zu festigen und die Erkältungszeit zu durchtauchen. Neben einer vitaminreichen und ausgewogenen Ernährung gehört vor allem Bewegung im Freien mit dazu.“ Der Körper wird außerdem unterstützt, indem man mit dem Rauchen aufhört. Ein Verzicht auf Alkohol ist ebenfalls von Vorteil. „Vermeiden Sie Stress und sorgen Sie für genügend Erholung. Denn Dauerstress setzt dem Immunsystem zu. Zudem unterstützt ausreichend erholsamer Schlaf den Körper, um in der dunklen Jahreszeit die Abwehrkräfte zu stählen“, erklärt der Arzt der NÖGKK.
Krankheitserreger lieben geheizte Räume
Schleimhäute sind ein natürlicher Schutzschild gegen Viren und andere Krankheitserreger. Die richtige Luftfeuchtigkeit spielt deshalb eine bedeutende Rolle. Warme Heizungsluft trocknet die Schleimhäute aus und macht es Krankheitserregern einfach. Im Winter ist es deshalb überaus wichtig, die Luftfeuchtigkeit in Räumen hoch zu halten und gut durchzulüften. „Außerdem ist es wesentlich, ausgiebig zu trinken“, sagt Dr. Kraus. „Täglich mindestens zwei Liter Wasser bzw. Kräuter- und Früchtetees. Ist man einmal erkältet, ist es dann noch wichtiger, den Flüssigkeitshaushalt aufzustocken und zur Teetasse zu greifen.“ Im Winter ist es nahezu unmöglich, den Viren auszukommen: Die Wissenschaft weiß von 200 Arten, die für Erkältungen verantwortlich sein können. Im Allgemeinen wird geraten, Menschenansammlungen zu meiden. Das ist natürlich nicht immer möglich, deshalb ist es umso wichtiger, die Hygieneregeln einzuhalten und sich ordentlich die Hände zu waschen.
Dies ist eine einfache und überaus wirkungsvolle Vorsichtsmaßnahme gegen Infektionen.
Tipps für den Winter:
- Raus in die Natur: Bewegung im Freien baut Stress ab, sorgt für gute Durchblutung und stärkt Kreislauf und Temperaturanpassung des Körpers. Frische Luft fördert außerdem gesunden Schlaf. All diese Effekte stärken das körpereigene Immunsystem, das Krankheitserreger bannen und uns vor Infektionen schützen soll. Erholungsphasen tragen viel dazu bei.
- Gesund essen, gesund bleiben: Eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung mit viel Obst und Gemüse unterstützt das Immunsystem.
- Ausreichend trinken: Achten Sie darauf, dass Sie genügend Flüssigkeit zu sich nehmen. Greifen Sie zu Kräutertees und Wasser.
- Stoßlüften hilft: Geben Sie Acht auf die Luftfeuchtigkeit in geheizten Räumen und lüften Sie die Wohnung gut durch.
- Kalt-warm: Wechselduschen mit heißem und kaltem Wasser festigen die Abwehrkräfte.
- Rauchen schadet dem Immunsystem. Erkältete Raucherinnen und Raucher sollten Zigaretten meiden, weil der Schleim schwerer abgehustet werden kann.
- Vorsicht bei Alkohol: Hochprozentiges verspricht etwas, was es nicht halten kann. Ein Glühwein mag im ersten Moment innerlich wärmen, die durchblutungsfördernde
Wirkung des Alkohols sorgt aber dafür, dass der Körper die Wärme schneller abgibt. Alkohol stört den Wärmehaushalt, heißer Tee oder warme Suppe wirken dagegen Wunder. - Hygiene hilft: Hände oft und gründlich waschen, Handtücher nicht gemeinsam benutzen. Händeschütteln oder das Berühren von Tür- oder Haltegriffen kann leicht zu einer Ansteckung führen. Greift man sich dann unbewusst an Nase oder Mund, eröffnet man den Krankheitserregern freie Bahn auf die Schleimhäute.
Sollte trotz aller Vorsichtsmaßnahmen ein Grippevirus zuschlagen, kommt man um einen Arztbesuch und Bettruhe nicht hinweg.
Text und Foto: Gerhard Krause