„Spermidin“ bremst die Zellalterung
Wundermittel aus Österreich soll Demenz und Parkinson verhindern und das Herz stärken – Ex-Finanzminister und Industrieller Hannes Androsch investiert drei Millionen Euro
Um gesund zu bleiben, muss im Körper eines Menschen eine einwandfreie Zellfunktion möglichst lange erhalten bleiben. Leider aber werden Körperzellen alt und hören irgendwann auf, einwandfrei zu arbeiten. Der alternde Mensch wird schwach und krank. Das Problem: In den Zellen lagert sich mit der Zeit immer mehr „Mist“ ab und verhindert eine optimale Zellentgiftung. Dagegen kann man aber ganz einfach ankämpfen. Und zwar durch regelmäßiges Fasten und viel Bewegung. Dies löst nämlich die sogenannte „Autophagie“ aus. Dabei wird zur notwendigen Energiegewinnung auf die eigenen Ressourcen zurückgegriffen, weil die Zellen beim Fasten ja nicht genügend Nahrung zugeführt bekommen. Das heißt: beschädigte oder nicht mehr benötigte Zellbestandteile werden zu Energie verarbeitet und so von gefährlichen Zellbestandteilen gesäubert. Die Zelle verjüngt sich quasi von selbst.
Ersatz für Fasten
Derselbe Prozess kann aber auch durch bestimmte Substanzen, wie etwa durch das das im Körper vorkommende Spermidin ausgelöst werden, wie der Japaner Yoshinori Ohsumi erforscht hat und dafür 2016 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde. Doch leider sinkt auch der körpereigene Spermidin-Spiegel mit zunehmendem Alter. Daher muss man Sperminin dem Körper zufügen. Etwa mit spermidinreicher Kost, wie Brokkoli, Sojabohnen und Vollkornprodukten. Weil dies meist aber zu wenig ist, versucht man derzeit weltweit auch Spermidin als Nahrungsergänzungsmittel und als Arznei industriell zu erzeugen. Langzeitstudien über eine verstärkte Spermidin-Aufnahme weisen auf eine um 5 Jahre verlängerte Lebenserwartung und eine wesentlich verlängerte gesunde Lebensspanne hin. Spermidin soll das Risiko einer Demenz-, Parkinson oder Alzheimer-Erkrankung erheblich senken und auch eine schützende Wirkung auch das Herz-Kreislauf-System aufweisen. In Österreich leben gemäß aktueller Schätzungen rund 130.000 Menschen mit demenziellen Beeinträchtigungen. Diese Zahl wird sich in den nächsten elf Jahren sogar noch verdoppeln.
Grazer Entwicklung
Dem Grazer Wissenschaftler Univ. Prof. Frank Madeo, der vor zehn Jahren die Wirksamkeit von Spermidin nachgewiesen hat, ist es nach drei Jahren intensiver Forschungsarbeit als erstem gelungen, Spermidin aus Weizenkeimen zu extrahieren. Das Weizenkeim-Extrakt „Spermidinelife“ weist einen sehr hohen Spermidin-Gehalt auf und wurde jetzt sogar als Anti-Aging-Mittel, das auch die Hautalterung bremst, international auf den Markt gebracht. Die wertvollen Weizenkeime sind gleichsam ein Abfallprodukt der Mehlindustrie, weil man mit der Isolierung der Keime, die Haltbarkeit des Mehles erhöhen will.
Longevity Labs
Das steirische Start-Up „Longevity Labs“ ist die Forschungszentrale und Produktionsstätte von „SpermidineLive“. Pro Monat werden hier 300.000 bis 500.000 Spermidin-Kapseln produziert und weltweit bereits auch ausgeliefert. Um das StartUp-Unternehmen zu unterstützen hat sich der Industrielle Ex-Finanzminister Hannes Androsch mit drei Millionen Euro am Unternehmen beteiligt. Als Motivhintergrund nannte er neben den großen Chancen am Weltmarkt: „In den vergangenen 100 Jahre ist die Lebenserwartung von 40 auf 80 Jahre angestiegen. Nur sind damit auch altersbedingte Krankheiten wie Demenz und Parkinson häufiger aufgetreten. Das Produkt soll nun den Menschen helfen, älter zu werden und dann erst gesund zu sterben!“ Der 81-jährige Hannes Androsch nimmt das Produkt seit drei Monaten selbst ein und erklärt über die Wirkung auf Anfrage: „Fragen Sie mich an meinem 90. Geburtstag!“
Eine Monatsration von „Spermidinelife“ ist derzeit in Österreich im Online-Handel und in 24 ausgesuchten Apotheken zum Preis von 66 Euro erhältlich. Nähere Infos unter: www.spermidinelife.com
Text + Foto: Gerhard Krause