Depressionen
Depressionen in Verbindung mit Corona
Jeder leidet in dieser Zeit. Die sozialen Kontakte mit der Familie, mit Freunden sind auf ein Minimum reduziert. Wir verbringen die meiste Zeit zu Hause. Viele Menschen leben alleine und haben oft tagelang keinen persönlichen Kontakt. Ängste, Verzweiflung und Sorgen sind an der Tagesordnung.
Befragung
Chinesische Wissenschaftler haben in China eine Online-Befragung an 52.730 Menschen durchgeführt, zur psychischen Belastung während der Coronavirus-Pandemie. Der Fragebogen wurde von chinesischen Wissenschaftler erstellt und war Online für jedermann zugänglich. Die Fragen betrafen Ängste, Depressionen, spezifische Phobien, kognitive Veränderungen, Vermeidung und zwanghaftes Verhalten zu körperlichen Beschwerden und Verlust der sozialen Funktionen in den letzten Wochen. Die Daten wurden seit dem 31.Jänner 2020 gesammelt.
Die Daten wurden dann in eine spezielle Skala überführt den COVID-19-Peritraumatic Distress Index (CPDI). Die Skala reichte von 0 bis 100. Werte zwischen 28 und 51 bedeuten, dass die Personen unter milden bis mittelstarken psychischen Belastungen litten. 52 oder höher weisen auf eine hohe Belastung hin. Bis zum 10. Februar 2020 nahmen 52.730 Personen aus 36 Provinzen, autonomen Regionen und Gemeinden sowie Hongkong, Macau und Taiwan an der Befragung teil. 35,27 % waren Männer, 64,73 % waren Frauen.
Ergebnis
Im Durchschnitt lad der CPDI-Wert aller Befragten bei 23,65. Etwa jeder dritte Befragte, ca. 35 %, litt unter psychischer Belastung. 29,29 % der Befragten waren mild bis mittelschwer und 5,14 % der Befragten stark betroffen. Weiters wurde von den Wissenschaftler festgestellt, dass der CPDI-Wert von dem Geschlecht, dem Alter, dem Beruf und der Region abhing. Frauen hatten im Durchschnitt höhere CPDI-Werte als Männer. Menschen mit einem höheren Bildungsabschluss zeigten ein höheres Belastungslevel.
Altersgruppen
Junge Leute, unter 18 Jahre, waren weniger von der psychischen Belastung betroffen (durchschnittlicher CPDI-Wert 14, 83. Bei den 18- bis 30-jährigen und älter als 60 Jahre hatten den höchsten durchschnittlichen CPDI-Wert (27,76 bzw. 27,49). Die Erklärung der Wissenschaftler dazu: Bei Kindern verläuft die Erkrankung eher mild und sie bekommen nicht so viel von der Pandemie mit, da sie sich zu Hause in Quarantäne befinden. Warum die 18- bis 30-jährigen stärker unter psychischen Belastungen litten? Hier vermuten die Wissenschaftler die sozialen Medien. Dort erhalten die Menschen viele Informationen, die Stress auslösen können. Dass die Älteren, also ab 60-jährigen, psychisch sehr unter dieser Situation leiden, verwundert nicht, da diese Gruppe von Menschen am stärksten betroffen sind.
Das Ergebnis basiert auf Menschen in China, es wird in den andern Ländern zu sehr ähnlichen Resultaten kommen.
Tipps
Ein paar Anregungen für Ihr seelisches Wohlbefinden:
- den Tag strukturieren
- für sich selbst sorgen
- Kontakte pflegen – telefonieren Sie mehr, versuchen Sie einmal einen Videochat, persönlicher Kontakt mit Abstand
Wenn Sie Hilfe brauchen, sprechen Sie mit Ihrem praktischen Arzt, auch Ihre Apotheke gibt Auskunft. Auf der Homepage der Stadt Wien gibt es einige Tipps und Telefonnummern wo Sie anrufen können.
Sozialpsychiatrischer Notdienst: 01 31 330
Psychotherapie Österreichweit auf der Homepage des Gesundheitsportals
Quelle: Deutsches Gesundheitsportal
Text: Gabriele Czeiner