Spermien als Hoffnung bei Krebs
Deutsche Wissenschaftler arbeiten an einer neuen Möglichkeit, Krebszellen durch Spermien zu bekämpfen. In einem Laborversuch haben die Forscher ein sogenanntes „Tetrapod“ entwickelt. Es ist wesentlich dünner als ein menschliches Haar. Diese wurden um Rinder-Spermien gewickelt, um sie über ein Magnetfeld steuern zu können. Dann wurde das Spermium mit einem Medikament zur Behandlung von Gebärmutterhalskrebs „beladen“. So konnte das Transport-Spermium als Wirkstoffträger in die Nähe der Krebszelle gelenkt werden, um sie zu vernichten.
Die kleinen Helfer sind nämlich darauf ausgerichtet, zielstrebig in die Gebärmutter zu schwimmen und dort so lange wie möglich zu verweilen. Bis zu fünf Tagen können die flinken Spermien überleben und außerdem beachtliche Lasten und damit große Mengen an Wirkstoffen transportieren.
Tumoren am Gebärmutterhals machen zwei Prozent aller Krebserkrankungen bei der Frau aus. Dank des PAP-Abstrichs werden viele Erkrankungen zwar rechtzeitig erkannt und können behandelt werden. Dennoch stirbt ein Drittel der Patientinnen. Die Spermen-Methode gibt nun neue Hoffnung. Noch betreiben die Wissenschaftler nur Grundlagenforschung. Bis die faszinierende Behandlung an Menschen getestet werden kann, werden noch zahlreiche Versuchsreihen nötig sein. (Aus: www.netdoktor.at)
Text: Gerhard Krause