Tipps gegen Hitze
Hitze
Für viele Menschen ist die Hitze eine Qual. Sie sind häufig müde und leiden an Kopfschmerzen. Die Konzentration lässt nach, sogar die Unfallhäufigkeit steigt. Gesundheit und Wohlbefinden sind beeinträchtigt. „Typische Notfälle im Sommer sind Kreislaufbelastungen, die vor allem für chronisch kranke Personen ein Problem sein können, sowie Hitzeerschöpfung, Hitzschlag und Sonnenstich„, weiß Dr. Gabriele Lerche, Notärztin der Johanniter. Daher sollten bei extremen Temperaturen direkte Sonneneinstrahlung, körperliche Belastungen und Sport vermieden werden. Wichtig ist, ausreichend zu trinken – allerdings keinen Alkohol und wenig Koffein! „Vor allem bei älteren Menschen muss man darauf achten, dass sie genügend Flüssigkeit zu sich nehmen. Denn viele Senioren haben ein trügerisch geringes Durstgefühl und spüren den Flüssigkeitsmangel leider viel zu spät“, warnt Dr. Lerche weiter.
Erste-Hilfe-Tipps bei Hitzenotfällen
Typische Symptome für Hitzenotfälle sind ein hochroter Kopf, Kopf- und Nackenschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Desorientiertheit, Benommenheit bis hin zur Bewusstlosigkeit. Ist der Betroffene ansprechbar, bringen sie ihn in den Schatten oder an einen kühlen Ort. Eine Ruheposition mit leicht erhöhtem Oberkörper ist hilfreich. Am besten öffnet man die Kleidung und kühlt Stirn und Nacken mit kalten, feuchten Tüchern. Bieten Sie Wasser oder Elektrolytgetränke zum Trinken an. „Ist die Person bewusstlos und atmet normal, dann legen Sie sie in die stabile Seitenlage und alarmieren Sie anschließend den Notruf unter 144. Kontrollieren Sie weiterhin die Atmung bis die Rettung eintrifft“, erklärt Dr. Lerche.
Erste-Hilfe-Wissen auffrischen
Ob Hitzewelle oder Minusgrade – im Notfall richtig helfen zu können, ist immer hilfreich. Die Johanniter empfehlen, alle zwei Jahre einen Erste-Hilfe-Kurs zu besuchen, um sein Wissen aufzufrischen. Kurse unter werden von den Johanniter, Rotes Kreuz, Sameriterbund etc. angeboten.
Kühlende Tipps für heiße Sommertage:
- Kühle Kleidung: Luftige und weite Kleidung sorgt für Wohlbefinden! Eine Kopfbedeckung schützt auch vor einem Sonnenstich. Besonders Kleinkinder sollen bei direkter Sonneneinstrahlung unbedingt eine Kopfbedeckung tragen.
- Viel trinken: An heißen Tagen braucht der Körper viel Flüssigkeit. Leitungs- oder Mineralwasser, Früchte- oder Kräutertees mit Minze sorgen für den extra Frischekick! Ohne Zucker können Getränke besser den Durst löschen! Ältere Menschen öfter ans Trinken erinnern, sie vergessen es häufig.
- Abkühlen: Zwischendurch einfach mal Füße oder Handgelenke und Unterarme unter laufendem Wasser ein wenig abkühlen. Pflegebedürftigen Menschen kann ein Wickel mit feuchten Tüchern helfen (nicht zu kalt!). Duschen Sie nicht kalt sondern lauwarm! Wer kalt duscht, vermindert die Durchblutung, womit die Körperwärme nicht mehr so gut abgegeben werden kann. In der Folge steigt das Hitzegefühl.
- Lüften und abdunkeln: Damit es in der Wohnung möglichst lange kühl bleibt, am besten früh morgens und in der Nacht lüften. Tagsüber Räume lieber abdunkeln.
- Essen: Leichte Speisen, viel (wasserhaltiges) Obst und Gemüse bekommen dem Körper jetzt besser als Schnitzel und Pommes.
- Faulenzen: Bei hohen Temperaturen darf man auch mal faul sein und Sport auf kühlere Tage verschieben. Vermeiden Sie große Anstrengungen und verlegen Sie das Einkaufen in die etwas kühleren Morgen- oder Abendstunden. Wer trotz Hitze im Freien oder bei hohen Temperaturen arbeiten muss, sollte öfter eine Pause einlegen!
- Kinder nie im Auto zurücklassen!!! Kleinkinder und Säuglinge, ältere Menschen und auch Haustiere sollte man bei diesen hohen Temperaturen niemals alleine im Auto zurücklassen. Der Wagen heizt sich binnen kürzester Zeit auf und damit steigt das Risiko, im Auto einen Hitzschlag zu erleiden.
Text: Gerhard Krause
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