Körperliche Aktivität senkt Krebsrisiko

Morgensport schützt womöglich am stärksten! Körperliche Aktivität senkt Krebsrisiko. Schwankungen von Körperfunktionen durch einen veränderten Tag-Nacht-Wechsel (zirkadiane Rhythmen) – ausgelöst durch eine schlechte Abstimmung von Umwelteinflüssen – können den 24-Stunden-Tagesrhythmus der Menschen empfindlich stören und sind sogar eine mögliche Ursache für Krebs. Mit körperlicher Aktivität lässt sich das Krebsrisiko jedoch deutlich senken. Dies ist das zentrale Ergebnis einer aktuellen Studie der MedUni Wien in Zusammenarbeit mit dem Barcelona Institute for Global Health.

Krebsrisiko

Die Studie zeigt, dass ein möglicher Zusammenhang zwischen Störfaktoren für unsere zirkadianen Rhythmen, etwa zu viel Licht in der Nacht oder spätabendliche Nahrungsaufnahme und einem Krebsrisiko besteht. Weitere Studien haben belegt, dass regelmäßige moderate körperliche Aktivität das Krebsrisiko erheblich senken kann. Bis dato ist es jedoch unklar, ob dabei die Tageszeit, zu der man Sport betreibt, eine wesentliche Rolle spielt.

Morgensport schützt

Studienautor Jakob Weitzer sowie Koautorin Kyriaki Papantoniou von der Medizinischen Universität Wien haben die Hypothese untersucht, ob sportliche Aktivitäten am Morgen das Prostata- und Brustkrebsrisiko möglicherweise stärker senken kann als sportliche Aktivität zu anderen Tageszeitpunkten. Die Hypothese beruhte auf einer Studie, in der gezeigt werden konnte, dass körperliche Aktivität am Nachmittag oder am Abend den Melatonin-Rhythmus zeitlich nach hinten verschieben. Das Hormon Melatonin wird vom menschlichen Körper hauptsächlich in der Nacht produziert und soll ein geringeres Krebsrisiko bedeuten. Das Team von Wissenschaftlern hat bei 2.795 Probanden diese Fragestellung untersucht. Sie konnten dabei aufzeigen, dass der schützende Effekt von Sport auf das Risiko an Prostata- und Brustkrebs zu erkranken am stärksten ist, wenn die körperliche Betätigung morgens von 8-10 Uhr stattfindet. Bei Männern war dieser Effekt allerdings ähnlich stark auch bei regelmäßiger sportlicher Betätigung am Abend (19-23 Uhr).

#49plus Körperliche Aktivität senkt Krebsrisiko
Bewegung Foto: www.123rf.com © lightfieldstudios

Bewegung

Die Präferenzen für Schlaf und Aktivität zu einer bestimmten Uhrzeit, beeinflusste die Ergebnisse ebenfalls: Morgensport (8-10 Uhr) schien besonders gut zu sein, „Der Zeitpunkt der körperlichen Aktivität wirkt sich offensichtlich auf die Sexualhormon- und Melatonin-Produktion aus. Das könnte unsere Ergebnisse erklären“, betonen die Forscher. „Aufgrund dieser neuartigen Einsichten kann zwar noch nicht genau gesagt werden zu welcher Tageszeit man am besten körperlich aktiv ist um sein Krebsrisiko optimal zu senken, jedoch gilt generell, dass man sein Krebsrisiko erheblich senken kann indem man einfach zumindest 150 Minuten moderater körperlicher Aktivität pro Woche in den Alltag einfließen lässt.“ Schädlich ist der Morgensport daher sicherlich nicht! Im Gegenteil. Und das laut Studie jedenfalls besonders für Frauen!

Text: Gerhard Krause