Ilse und Ich

Ilse und ich planen einen Schönheitstag in Ungarn. Ein Samstag. Am Freitag, eine Tag davor, gehen wir gemeinsam zu unserem Friseur Stefan.

Mit Peter ist die nächste Urlaubsreise geplant. Wir fliegen über Amman nach Bangkok. In Amman haben wir viele Stunden Aufenthalt. Peter erkundigt sich bei der Jordanischen Botschaft bezgl. einer Stadtbesichtigung.

Die Dame des Konsulats meint Amman ist sehr sehenswert und in einigen Stunden kann man zumindest eine Stadtrundfahrt mit dem Taxi machen. Aber wir benötigen ein Visum dafür. Also fahre ich am Freitag zur Botschaft, um diese Visa zu beantragen. Dabei nehme ich auch wunderschöne Prospekte von Amman mit. Der Botschaftsangehörige erklärt mir noch, dass ich die Pässe hier lassen muss, damit der Botschafter unterschreiben kann. Ab Montag früh können wir unser Pässe wieder abholen.

Es war dies der Freitag des Friseurbesuchs, der Freitag vor dem Samstag mit dem Schönheitstag in Ungarn. Ilse holt mich Freitag Nachmittag ab. Ich steige ins Auto ein und Ilse stöhnt: „Herrlich, dass heute schon Freitag ist. Ich freu mich auf Morgen, auf den Schönheitstag in Ungarn.“

In diesem Moment wird mir ganz heiß , ich habe ja keinen Pass. Der liegt bei der jordanischen Botschaft. Autsch. Der Schönheitstag, der ein Kurzurlaub mit der Freundin ist, muss unbedingt zustande kommen. Wir geben nicht auf. Wir wollen alles versuchen, um doch noch zu dem notwendigen Dokument zu kommen. 

Ilse fährt zum Friseur, ich telefoniere mit Gerhard, Ilses Mann, der mir die Telefonnummern der ungarischen und der jordanischen Botschaft durchgibt. Ich rufe bei der ungarischen Botschaft an, ob es eine Möglichkeit gibt, ohne Reisepass einzureisen. Nein, natürlich nicht. Also rufe ich bei der jordanischen Botschaft an und erkläre, dass ich derzeit in einem wichtigen Meeting bin und morgen ganz dringend nach Ungarn muss. Der Botschaftsangehörige ist unglaublich freundlich und nett, gibt mir seine Handynummer, ich soll ihn nach meinem wichtigen Termin, sprich Friseur, anrufen, er wird sich bis dahin etwas überlegt haben. Er findet sicher eine Lösung für mein Problem.

Stefan, der Friseur macht uns wieder schön und ist natürlich voller Neugierde, wie unsere Story weitergehen wird. Als wir fertig sind, melde ich mich bei der angegeben Handynummer des Botschaftsmitarbeiters.

Er meldet sich sofort und ist voller Entschuldigungen, der Herr Botschafter ist jetzt in einer Pizzeria und hat meinen Pass dabei. Ich könne aber in der Pizzeria vorbeikommen und mir meinen Reisepass abholen. 

Ilse fährt zu besagter Adresse, ermahnt mich noch, den Kopf zu schütteln, damit ich nicht so schön gestylt aussehe und wartet im Auto. Ich gehe in die Pizzeria hinein und werde sofort von einigen Männern aus Jordanien empfangen. Der Herr Botschafter ist sehr unglücklich, dass er mir solche Umstände macht, hier ist mein Dokument und ich bin herzlich zum Bleiben eingeladen.

Als kleine Entschädigung überreicht mir der Herr Konsul noch einige Geschenke aus seiner Heimat. Ich entschuldige mich mit dringenden Terminen und keine Zeit und laufe wieder zu Ilse auf die Straße. Hier lachen wir erst einmal einige Minuten herzhaft über unser großes Glück. Am nächsten Tag genießen wir den Schönheitstag aus vollen Zügen. Ilse schüttelt immer wieder nur den Kopf und meint, daß das noch gut gegangen ist, ist einfach unglaublich.

Text: ces

Beitragsbild: www.123rf.co Urheber: rogistok

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Ilse und ich planen einen Schönheitstag in Ungarn. Ein Samstag. Am Freitag, eine Tag davor, gehen wir gemeinsam zu unserem Friseur Stefan.
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