Neues aus der Wissenschaft 2

Elektrische Stimulation verhindert Reflux: Neue OP-Methode für die Speiseröhre

Die so genannte „Achalasie“ ist eine Erkrankung bei der sich der untere Schließmuskel der Speiseröhre nicht richtig öffnet und für Patienten starke Schluckbeschwerden entstehen. Um ein reguläres Schlucken zu ermöglichen, wird meist eine chirurgische Behandlung durchgeführt. Sie besteht aus einer operativen Spaltung dieses Muskels. Seit zwei Jahren wird in der MedUni im AKH Wien die POEM-Operation (perorale endoskopische Myotomie) angewendet, bei der während einer regulären Gastroskopie der Muskel von innen verschlossen wird. Etwa 30 Prozent dieser Patienten leiden nach der Operation aber unter starkem Reflux. Nun wurde in der MedUni aber eine neue Methode, eine elektrische Stimulation (EndoStim), weltweit erstmalig bei einem 69-jährigen Achalasie-Patienten nach POEM erfolgreich durchgeführt. Hierbei wurden zwei kleine Elektroden im Bereich des unteren Speiseröhrenmuskels implantiert, die diesen nun – an eine kleine Batterie angeschlossen – „trainiert“ und Reflux verhindert. Die Stimulatoren wurden bisher bei Patienten mit primärer Refluxerkrankung mit sehr gutem Erfolg implantiert. Die Operation kann innerhalb von 30 Minuten durchgeführt werden. Das Team um Prof. Sebastian Schoppmann, Leiter des OP-Teams der Universitätsklinik für Chirurgie, erwartet sich auch bei den Patienten nach Achalasie-Behandlung eine deutliche Besserung ihrer Refluxbeschwerden.

Text und Foto: Gerhard Krause