Drama in in der Oper

Waltraud und ich gehen in die Staatsoper. Zufällig treffen wir uns schon am Weg von der Garage  in die Oper. Wir begrüßen uns freudig, plaudern und gehen dabei langsam weiter. Das Wetter ist eigentlich schon recht mild und schön, sodass schon viele Leute vor der Oper stehen um den Vorstellungsbeginn abwarten.

Beim Eingang

Als wir bei der Eingangstür zum Foyer ankommen, drängelt sich plötzlich ein kleiner, zarter junger Mann heran, stubst uns und wurschelt sich zwischen uns. Wir bemerken ihn beide.Waltraud meint, na ja die heutige Jugend hat es immer eilig und ich kommentiere launig, der glaubt, dass für ihn  die Oper früher als für uns anfängt.

Ich bemerke noch, dass er dann zwischen den beiden Eingangstüren stehen bleibt und irgend etwas anschaut, achte aber nicht mehr darauf. Waltraud geht vor mir und als wir einige Schritte im Foyer gegangen sind, steht plötzlich der junge Mann vor mir, reicht mir mein Geldbörserl mit der Bemerkung: „hab‘ ich grad gefunden, lag auf Boden“ und verschwindet sofort wieder. Ich reisse mein Brieftascherl auf und sehe kein Geld. Vorher hatte ich aber sicherlich Papiergeld drin. Es fehlen nur die Scheine, Karten und Münzen sind da. Waltraud hat von dieser Aktion gar nichts mitbekommen, ich muss ihr erst erklären, was sich jetzt gerade abgespielt hat. Eine ältere Dame hat die Aktion mitbekommen und schüttelte nur verwundert den Kopf.

Polizei

In Vorraum der Oper steht ein Polizeibeamter, dem ich gleich den Vorfall schilderte. Es kommt noch ein zweiter, sehr großer und sportlicher Polizist in Zivil dazu, der die Geschichte schon kennt, denn es läuft immer nach dem gleichen Muster ab. Es hat uns sicherlich nicht nur ein junger Mann bedrängt, sondern mindest zwei oder drei und die Geldbörse wird immer zurückgegeben, denn wenn doch einer einmal erwischt wird und seine Fingerabdrücke sind dann auf der gestohlenen Brieftasche, dann kann er immer noch sagen, hab ich doch gefunden und zurückgegeben, ich bin ein guter Mensch!

Und als er mir mein geliebtes Mandarina Duck Börserl zurückgab, hatte er sicherlich kein Geld in der Tasche und war somit, im Falle er ertappt wird, absolut unschuldig.

Verfolgung

Der Polizist in Zivil bittet mich dann noch, Ausschau zu halten, ob ich diesen jungen Mann noch irgendwo sehen kann. Wir gehen dafür nochmals vor die Oper, wo noch immer sehr viele festlich gekleidete Menschen auf den Beginn der Vorstellung warten. Wir unterhalten uns, der Polizist nimmt meine Personalien auf und dann sehe ich IHN! Er schlenderte hinter dem Rücken des Polizisten vorbei. Ich schreie auf: da ist er!!! Der Polizist drehte sich sofort um, schnappte den nächsten jungen Mann am Oberarm, ich brüllte: nicht der, der andere!!! Er lässt los und hat auch schon den Richtigen fest am Arm. Als der Täter merkt, hier geht es ihm an den Kragen, beginnt er zu kämpfen, rammt seinen Kopf in den Bauch des Polizisten, lässt sich fallen, tritt um sich und entkommt schließlich. Er rennt die Stufen zur Unterführung Richtung U-Bahn hinunter, der Polizist hinter ihm her, der brüllt: „bleiben sie stehen, Polizei, sofort stehenblieben, Polizei!!! Und ich schreie von oben „das ist er, der Täter, der Dieb!!!!!“

Ein Aufsehen ohne Ende, die Opernbesucher schauen verwundert und suchen die Kamera, mit der diese Filmszene gedreht wird. Denn das kann doch nicht Realität sein, ist doch wie im Film!!!!

Als beide, Polizist und Dieb, verschwunden sind, gehe ich wieder in die Oper zurück zu Waltraud um die Vorstellung zu genießen.

In der Pause

 In der Pause treffen wir dann den Polizeibeamten wieder, der erzählt, dass der Übeltäter entkommen ist, man ihn aber auf den Videokameras der Unterführung hätte und er selbst ihn auch ganz genau gesehen habe und auch wieder erkennen würde.

Ich hatte nicht sehr viel Geld in meinen kleinen „Abend-Börserl“. Wahrscheinlich hätte der Dieb einen  größeren Gewinn gemacht, wenn er sich das Mandarina Duck Börserl behalten hätte und mir das Geld zurückgegeben hätte. 

Text: ces

Beitragsbild: 49plus

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Drama in der Oper - eine Kurzgeschichte von ces: Waltraud und ich gehen in die Staatsoper. Wir treffen uns schon bei der Garage.
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