Jakobsweg Teil 5

Woche 5 – Buen Camino
Wir sind in der Zielgeraden. Die Kilometersteine sind zweistellig, plötzlich nur noch einstellig. Santiago kommt immer näher. Der Weg führt jetzt durch wunderschöne Eukalyptuswälder. Die Sonne scheint, die Füsse tun weh. Es ist genau so wie es sein soll.

Santiago de Compostela 

Die Pilger werden immer mehr, der Caffee und auch das Essen wird immer teurer.
Plötzlich sind wir in Santiago de Compostela. GESCHAFFT.
Die Stadt ist riesengross, ein Lokal und ein Souvenierladen neben dem anderen. Gefühlte Millionen Menschen.

#49plus Jakobsweg
Kathedrale Santiago de Compostela Foto © ces

Um das Compostela zu bekommen, stehen wir drei Stunden in der Schlange an. Endlich komme ich dran.

#49plus Jakobsweg
Pilgerpass Foto © ces

Ein junger deutscher Mann kontrolliert meinen vollgestempelten Pilgerpass, mein Credencial, und schreibt meinen Namen lateinisch in das Compostela. Nun überkommt mich doch die Rührung. Jetzt ist es amtlich, dass ich den Camino geschafft habe. Zwar Dank meines geliebten Mannes sehr luxuriös, aber geschafft.

#49plus Jakobsweg
Compostela Foto © ces

Ich hatte immer nur den Tagesrucksack zu tragen, ich musste mich um keine Übernachtungsmöglichkeit kümmern, er sorgte für meine Jause unterwegs, er war immer für mich da.

Ich habe mir nur eine kleine Blase und eine sogenannte Blutblase getreten. Beide tun nicht weh. Ich habe sie bei der täglichen Fusskontrolle entdeckt.

Die vielen Eindrücke dieser Reise kann ich nicht in Worte fassen. Es sind für eine Reise zu viele. In Erinnerung wird die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Spanier bleiben. Wir blickten in Leon ganz verloren in den Stadtplan, da kam schon eine junge Spanierin um den Weg zu zeigen.
In Santiago fragten wir einen älteren Herren nach den Weg. Er organisierte sofort seinen Sohn und seinen Enkel, die geleiteten uns zu unserem Ziel. Und das war nicht gerade ums Eck.

Erinnerung

In Erinnerung bleiben auch die wunderschönen Wege durch verschiedene Wälder, Föhren, Eukalyptus und auch Mischwälder. Die schönen, alten gepflegten Dörfer, die sauberen Toiletten am Weg. Der obligatorische Gruss Buen Camino.

Ich wollte mich nicht selbst finden auf diesem Weg, ich wollte einfach nur gehen.
Ich habe aber sehr viel gesehen und auch gelernt.

Es war eine tolle Reise, eine wunderbare Wanderung und ein schönes Abenteuer.
Wir geniessen Santiago noch zwei Tage, dann geht es mit dem Auto nach Muxia, ans Ende der Welt. Dann werden wir die Heimreise antreten.

Buen Camino

Text + Beitragsfoto: ces

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Jakobsweg Teil 5
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Jakobsweg Teil 5
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Wir sind in der Zielgeraden. Die Kilometersteine sind zweistellig, plötzlich nur noch einstellig. Santiago kommt immer näher.
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