Peter im Schnee

Rundherum gab es keine Parkplätze, sodass wir gezwungen waren, uns Garagenplätze zu mieten. Die waren natürlich sehr teuer und um die Ecke in einer anderen Gasse, in einem anderen Haus. 

Eines Tages kamen wir vom Urlaub zurück und hatten uns den zweiten Wohnungsschlüssel noch nicht vom Wohnungs-Aufpasser zurück geholt. Ich musste früher weg und wir verabredeten, dass ich mit dem einzigen Schlüssel mein Auto hole, Peter bleibt vorm Wohnhaus stehen, ich gebe ihm den Schlüssel und wenn ich abends heimkomme, ist er schon da. Also, alles paletti.

Es ist Winter, es liegt Schnee, Peter geht mit kurzer Hose und Schlapfen vors Haus, um auf mich zu warten. Ich hole mein Auto, und gebe Gas, fahre an Peter vorbei. Ich hab ihn vergessen. Damals gab es noch keine Handys. Peter konnte nicht glauben, was er sah. Er wartete, und wartete, aber ich kam nicht wieder.

Er fror schon erbärmlich. Dann suchte er beim Trafikanten an der Ecke Unterschlupf. Die Kunden schüttelten immer wieder den Kopf, beim Anblick des unfrisierten und unvollständig bekleideten Mannes. Dann erbat er noch ein Telefonat, rief mich im Büro an und fragte, ob ich nicht was vergessen habe. Nein, eigentlich hab ich alles. Meine Handtasche, meinen Timer,…. Peter sagte, dass ihm kalt ist, ich verstehe nur Bahnhof, zieh Dir halt was an. Aber ich steh beim Trafikanten, Du hast MICH vergessen.

Huch, das tut mir aber leid. Soll ich gleich kommen, oder kann ich noch meinen Kaffee austrinken???

Text: ces

Beitragsbild: www.123rf.com © jozefdoma

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Vor langer Zeit wohnte ich mit Peter in einer Wohnung mitten im 10. Bezirk. Es gab keine Parkplätze. Peter im Schnee.
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